15. Januar 2017 / Autor: Mike Burgdorf / Kategorie: Herren 2, Spielberichte
Mit einem 34:28 (19:10) Heimsieg erteilen die Illerstädter dem ambitionierten Turn- und Sportverein aus Schongau eine Lehrstunde die es in sich hatte. Durch den Erfolg gegen den bis dato Tabellenvierten, sichern sich die Oberallgäuer zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Der Aufwärtstrend konnte durch eine sehr gute Leistung in allen Mannschaftsteilen erneut bestätigt werden. Denn seit vier Partien scheint die Spielgemeinschaft nun endlich in der Bezirksliga angekommen zu sein. Obgleich den eigenen Stärken bewusst, wurde mannschaftsintern die Favoritenrolle nicht unbedingt bei den Lechstädtern gesehen. Angesichts der Tabellenkonstellation und den diversen Saisonzielen (Klassenerhalt – um den Aufstieg spielen), herrschte der Druck des „Gewinnen müssens“ jedoch zu Lasten des Gegners. Zumal mit Konrad Jehle, Marco Stahler, Jannik Fettin, Wolfgang Knese und Benjamin Jedliscek fünf Spieler vom Stammpersonal gar verletzungs- oder berufs-/studienbedingt nicht mit von der Partie sein konnten. Unter diesen Umständen beorderte Headcoach Matthias Exner Torhüter Björn Drewke auf die Feldspielerposition und erfuhr in Form von Linksaußen Stefan Bielmeier Unterstützung aus dem Landesligakader. Nach Anpfiff der ersten Halbzeit folgte eine wahre Trachtprügel für die Spieler aus dem Landkreis Weilheim-Schongau. Nach 24 gespielten Minuten prangte ein 17:5 für die Hausherren auf der Anzeigetafel. Aus einer stabilen 5:1-Abwehr heraus erzielten die für die Gelbhemden viel zu schnellen Illerstädter ein schnelles Tor nach dem anderen. Und hätte der gegnerische Torhüter Rene Finsterwalder seinen soliden Dienst nicht erwiesen, dann wäre ein noch deutlicheres Ergebnis möglich gewesen. Im Defensivverbund knüpfte sich Valentin Jocham zeitweise alle drei Rückraumspieler im Alleingang vor und brachte diese permanent aus dem Konzept. So nutzten die Lechstädter das probate Mittel der Distanzwürfe, die jedoch zumeist vom glänzend parierenden Max Beutlrock entschärft wurden. In der Offensive führte Mittelmann Stefan Kovac klug Regie und durch zahlreiche Spielzüge entstanden immer genügend freie Räume um unbedrängt ab zu schließen. Die Schongauer stabilisierten sich allerdings in den letzten sechs Minuten ein wenig und verbuchten weitere fünf Treffer, während der nun allzu nachlässig agierenden Spielgemeinschaft lediglich zwei Tore vorbehalten war. Beim Stande von 19:10 erfolgte der Halbzeitpfiff. Die Letargie setzte sich auch zu Beginn der zweiten Halbzeit fort. Wie schon in der Aufstiegssaison, geraten die Illerstädter bei einer sehr unorthodoxen Spielweise des Gegners in die Bedrouille und lassen die nötige Geduld im Abwehrverhalten vermissen. So provozierte die pomadige Spielweise des TSV mehrfache Spekulationsversuche, die zumeist einfache Gegentore verursachte. Diesen Umstand entnervte sowohl Trainer Exner als auch das heimische Publikum, weswegen eine erneute Personalrotation erfolgte. Diese zeigte auch umgehend ihre Wirkung beim neuen Spielstand von 27:17 (43. Spielminute). Der Turn- und Sportverein suchte derweil sein Heil in einer permanenten Manndeckung gegen Stefan Kovac und Mike Burgdorf. Doch die erhoffte Wirkung verpuffte in Anbetracht dessen, dass die verbleibenden Spieler ihre technische Überlegenheit im 1:1-Duell ausspielten. Den 10 Tore Vorsprung nutzte man fortan im Kemptener Lager um jedem Spieler ausreichend Einsatzzeiten zu gewährleisten. Auch der eigentliche Torhüter Björn Drewke absolvierte auf der Rückraumposition oder am Kreis eine tolle Partie, während Torhüter Frank Becker seinem Vorgänger in Sachen Paraden in keinster Weise nachstand. Die Luft war nun merklich draußen bei den Gastgebern, sodass Trainer Matthias Exner eine Auszeit nehmen musste um seine Mannen nochmals für die letzten Minuten zu motivieren. Beim Stande von 34:28 pfiffen letztendlich die beiden umsichtig leitenden Unparteiischen die Partie zugunsten der SG Kempten-Kottern II ab. Die Mannschaft wusste wieder einmal durch ihre spielerischen und defensiven Fähigkeiten zu gefallen und untermauerte ihren Anspruch auf eine Platzierung im gesicherten Mittelfeld der Liga. Nichtsdestotrotz ist man sich im Lager der Kemptener ebenso bewusst, dass man auch gegen unorthodox spielende Mannschaften die nötige Geduld im Defensivverbund wahren muss um ein deutlicheres Ergebnis zu erzielen. Im Vergleich zu den Spielen gegen die Spitzenmannschaften aus der Liga ist hier noch Potential vorhanden. Alles in allem präsentierte sich die Reservemannschaft als die technisch und körperlich klar bessere Mannschaft und gewann völlig verdient das Spitzenspiel in der Bezirksliga Süd. Die Mannschaft bedankt sich bei ihrem treuen Publikum für die fantastische Unterstützung von den Rängen!
Für die SG-Kempten-Kottern spielten:
Im Tor: Max Beutlrock und Frank Becker
Feldspieler: Schmid (2), Strumm (1), Kovac (8), Rettinger (4), Czitron (3), Glasl (6), Jaskolka, Waßmann (3), Burgdorf (2), Jocham (1), Bielmeier (5)