26. Mai 2019 / Autor: / Kategorie: B-Jugend männlich, Spielberichte

Kuriose Ergebnisse – glückliches Ende für die männliche B-Jugend – dritte Runde Bayernligaquali.

Am vergangenen Samstag spielte die männliche B 1 die zweite Qualifikationsrunde zur Bayernliga. Gegner waren: die HSG Isar-Loisach, der TSV Roßtal, der TSV EBE Forst United und der gastgebende VfL Günzburg. Ziel war es, den ersten oder zweiten Tabellenplatz zu belegen, der für die dritte Runde Bayernliga berechtigt, und somit die sichere Qualifizierung für die Landesliga bedeutet.
Im ersten Spiel mussten die Allgäuer gegen den TSV EBE Forst United aufs Parkett. Durch Philip Eßlinger gingen unsere Jungs in Führung. Die Ebersbacher konnten das Spiel bis zum 3:3 ausgeglichen gestalten. Dann reichte allerdings ein kurzer Zwischenspurt der Allgäuer bei dem Lukas Haug mit der Pausensirene eine beruhigende 3 Tore Führung (7:4) erzielen konnte. In der zweiten Halbzeit konnte der Vorsprung Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung nochmal kontinuierlich ausgebaut werden. (11:5, 17. Spielminute) Am Ende stand ein verdienter aber spielerisch nicht überzeugender 13:8 Sieg zu buche. Trainer Holger Stöhr verglich das erste Spiel eher mit einem gemütlichen Vatertags Ausflug. Ihm fehlten 100% Einsatz, Einstellung und Wille.
Im zweiten Spiel stand man dem TSV Roßtal gegenüber, der zuvor schon in beeindruckender Manier den VfL Günzburg ganz klar bezwang. Die Mannschaft war also gewarnt, und ging diesmal mit einer völlig anderen Einstellung und Körpersprache aufs Spielfeld. Schnell konnten die Jungs einen 4:0 Vorsprung erspielen. Die Abwehr um Finn Sattler stand gut. Halbzeitstand 6:2 für die SG. Das Trainerteam appellierte an die Jungs beim Pausentee auf keinen Fall in Durchgang zwei nachzulassen. Auch in der zweiten Spielhälfte stand die Abwehr. Bälle wurden erobert und im schnellen Spiel nach vorne, meist über Finn Sattler oder Lukas Wildburger in Tore umgemünzt. Am Schluss stand ein ungefährdeter Sieg von 14:9 auf der Anzeigentafel. Trainer, Spieler und mitgereiste Eltern, waren der Meinung, dass die beiden Siege schon fast fürs Weiterkommen, sprich dem zweiten Tabellenplatz in der Gruppe verbunden sein muss.
Im dritten Spiel ging es dann vermeintlich um den Gruppensieg gegen die favorisierte HSG Isar-Loisach, die ihre ersten Spiele hoch gewannen. Schnell lag die HSG Isar Loisach mit 4:1 in Führung. Unsere Jungs kamen mit der ungewohnt offensiv ausgelegten Abwehr überhaupt nicht zurecht. Daher wurden kurzerhand die Spieler des jüngeren Jahrgangs eingewechselt, die genau mit dieser Abwehr aus dem letzten Jahr in der C-Jugend bestens vertraut sind. Die Achse Lukas Bareth, Daniel John und Lukas Wildburger (die nun bereits seit den Minis genau in dieser Konstellation spielen und ihren Abläufen blind vertrauen) lösten die Aufgabe hervorragend. Die Jungs holten nun Tor um Tor auf und konnten sogar mit 8:7 kurz vor der Halbzeit in Führung gehen. Durch eine ärgerliche Unaufmerksamkeit in der Abwehr konnte Isar-Losiach zum 8:8 Halbzeitstand ausgleichen. Die zweite Hälfte war nichts für schwache Nerven. Leider wurde die ein oder andere klare Chancen liegen gelassen. Eine Minute vor Schluss lagen so die Jungs mit einem Tor im Hintertreffen, waren aber in Ballbesitz. Isar-Loisach stellte auf Manndeckung um. Den Jungs der SG Kempten-Kottern fehlte nun der Mut das Unentschieden herbeizuführen. Anstatt die Oberbayern mit viel Bewegung zu überlaufen, verwalteten sie eher das Ergebnis. Hier fehlte es an der nötigen Cleverness. Am Ende musste die unglückliche 12:11 Niederlage hingenommen werden. Ein Unentschieden wäre sicherlich das verdiente Ergebnis gewesen.
Der letzte Gegner war der schwäbische Gastgeber des Vfl Günzburg. Hier war Fortuna (die Glücks- und Schicksalsgöttin) nicht auf Seiter der Allgäuer. Während der Vfl Günzburg völlig befreit aufspielen konnte, wirkten die Jungs der SG Kempten-Kottern deren unbedingtes Ziel das Erreichen der dritten Runde zur Bayernliga war, verkrampft. Dem VfL Günzburg gelang alles (Würfe gingen von der Unterlatte ins Tor, Abpraller von der Abwehr gingen ins Tor…..). Man merkte den Allgäuern zwar den unbedingten Willen an, aber irgendwie schien Sand im Getriebe zu sein. Die Beine wirkten schwer und der Kopf leer. Mit einem 8:10 verließen die Jungs mit hängenden Köpfen das Spielfeld zur Halbzeit. Auch in der zweiten Spielhälfte änderte sich nichts. Fortuna fand den Weg nicht zu den Allgäuern, sondern war den Schwaben weiterhin wohlgesonnen. Beim 13:14 keimte zwar kurz Hoffnung auf, diese wurde aber auch schon im Keim wieder erstickt. Beim 15:17 pfiffen die Schiedsrichter ab. Das Ziel, die dritte Runde der Bayernliga zu erreichen war dahin. Einziger Hoffnungsschimmer war nun das letzte Spiel des Tages. HSG Isar-Loisach gegen den TSV Roßtal. Würde Roßtal gegen die HSG gewinnen, wären zum Schluss drei Mannschaften Punktgleich. Die Wahrscheinlichkeit, so vermutete man zumindest im SG Lager, tendierte aber gegen „0“. Zu Souverän zeigte sich die HSG Isar-Loisach im Turnierverlauf. Eltern und Trainer saßen bereits vor der Halle, die Jungs widmeten sich den Spagetti. Plötzlich keimte aber Hoffnung auf, als sich zeigte, dass das Spiel einen spannenden Verlauf zu nehmen schien. Die Jungs ließen ihr Essen stehen und feuerten von nun an die Roßtaler an. Dies schien zu wirken (oder war es nun Fortuna?). Wie auch immer. Roßtal gewann völlig überraschend unter frenetischem Applaus der Allgäuer Jungs das Spiel. Die HSG Isar-Loisach war trotz der Nierderlage mit 6:2 Punkten Gruppenerster. Nun wurde aus den drei Mannschaften Vfl Günzburg, SG Kempten-Kottern und TSV Roßtal eine neue Tabelle erstellt. Alle drei Mannschaften hatten 4:4 Punkte. Der Vfl Günzburg allerdings das schlechteste Torverhältnis mit -6 Toren und war plötzlich raus. Roßtal und die SG Kempten-Kottern das gleiche Verhältnis von +3 Toren. Die Entscheidung musste nun im 7 Meter werfen fallen. 5 mutige Torschützen mussten nun gefunden werden. Mit Lukas Bareth und Lukas Wildburger erklärten sich zwei Spieler sofort bereit die Verantwortung zu übernehmen. Lukas Haug, Daniel John und Philip Eßlinger ließen sich dann aber auch überzeugen. Unsere Jungs trafen alle! Frieder hielt einen 7 Meter der gegnerischen Mannschaft! Die Freude kannte nun keine Grenzen. Vielen Dank an den TSV Roßtal für die Schützenhilfe! Im Endeffekt waren sich auch gegnerische Trainer einig, dass sich die beiden besten Mannschaften für das Weiterkommen qualifiziert hatten. Solch eine Spannung und Dramaturgie braucht man trotzdem nicht alle Tage!
Für die SG Kempten-Kottern waren im Einsatz:
Leopold Widmer 5, Lukas Wildburger 6, Moritz Maier 1, Lukas Bareth 6, Max Zöllinger, Noah Huber 1, Finn Sattler 11, Daniel John 5, Lukas Haug 11, Philip Eßlinger 7, Max Widmer 5, Maxi Romanesen und Frieder Mari im Tor
Trainer: Holger Stöhr, Annette Bareth



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