11. Dezember 2022 / Autor: / Kategorie: Herren 1, Spielberichte

Die SG Kempten-Kottern gewinnt über weite Strecken glanzlos, aber verdient mit 32:22 gegen den TSV Ottobeuren 2. 

Im Gegensatz zum letzten Spieltag, als die Kemptener auf zahlreiche Leistungsträger verzichten mussten, war der Kader nun wieder voll besetzt. Besonders die Rückkehr der beiden Routiniers Felix Hofele und Marco Stahler gab Anlass zur Hoffnung, dass sich die Defensive stabiler präsentieren kann als in Gilching. Das klar ausgegebene Ziel war es die tadellose Heimbilanz weiter auszubauen und die beiden letzten Heimspiele des Jahres erfolgreich zu bestreiten. Dementsprechend starteten die SG’ler hochmotiviert in die Partie und konnten sich durch zwei schnelle Tore durch A-Jugend-Talent Franz Schroeder direkt absetzen. Doch anstatt das Tempo weiter hochzuhalten und die einfachen Tore zu erzielen, schlichen sich im Folgenden die Fehler im Offensivspiel ein. Völlig ohne Not wurden zahlreiche freie Einwurfmöglichkeiten vergeben. Zum Glück stand jedoch die Defensive oftmals richtig und da auch die Ottobeurer nicht ohne Fehler spielten, entwickelte sich ein offenes Spiel. Auf einen Treffer der Hausherren folgte meist prompt die Antwort der Gäste. Auf mehr als einen Treffer absetzen konnte sich im Verlauf der ersten Hälfte keines der beiden Teams. Mit dem Stand vom 13:12 ging es für die beiden Teams in die Kabinen. SG-Trainer Zoltan Sellei hatte dort einiges mit seiner Mannschaft zu besprechen. Vorne war von den sonst so temporeichen Akteuren zu wenig zu sehen. Ihm war klar, dass sein Team sich das Leben durch die vielen Unkonzentriertheiten selbst viel zu schwer macht. Wenn man sich auf die einfachen Dinge besinnen würde, könne man das Spiel aber definitiv zu den eigenen Gunsten drehen. Nach Wiederanpfiff bekamen die Zuschauer aber wieder das gewohnte Bild zu sehen. Viele technische Unsicherheiten prägten das Spiel auf beiden Seiten. Die Gangart der Ottobeurer wurde jedoch in der Abwehr zunehmend rauer und als Rückraumshooter Markus Müller in der 35. Minute mit seiner dritten Zeitstrafe auf die Tribüne geschickt wurde, witterten die Illerstädter ihre Chance. Langsam bekamen die Blau-Roten mehr Ruhe in ihre Angriffe und Top-Torschütze Daniel John konnte seine Stärke im Eins-gegen-Eins ausspielen. Da er oftmals nur durch harte Fouls zu stoppen war, summierten sich die Zeitstrafen auf Seiten der Gäste. Dies wusste der Kemptener Defensivverbund um den starken Simon Pfeiffer auszunutzen. Sie zwangen Ottobeuren fast nur noch zu Rückraumwürfen, die wiederum leichte Beute für das gut aufgelegte Torwart-Duo der SG waren. In der Offensive wurden die Außen nun zunehmend in Szene gesetzt. Noah Huber, der sonst eher im Innenblock glänzt, konnte hier auch mal seine Treffsicherheit unter Beweis stellen. Während bei den Unterallgäuern im Verlauf des zweiten Durchgangs nicht mehr viel zusammenlief, boten die Hausherren in den Schlussminuten nochmal dar, was sie im bisherigen Saisonverlauf ausgezeichnet hat. Über tolle Umschaltaktionen konnten sie den Spielstand Tor für Tor nach oben schrauben und als die beiden Unparteiischen beim Stand von 32:22 abpfiffen, konnte sich die SG am Ende dann doch noch über einen augenscheinlich ungefährdeten Heimerfolg freuen. Auch wenn das Ergebnis auf dem Papier deutlich aussieht, weiß Sellei das Spiel seiner Mannschaft richtig einzuordnen: “Heute haben wir über weite Strecken nicht besonders gut gespielt. Aber auch diese Spiele muss man erstmal gewinnen. Wir sind ruhig geblieben, haben uns nicht verunsichern lassen und waren in den entscheidenden Momenten dann doch noch zur Stelle. Nächste Woche gegen Weilheim müssen wir uns aber wieder über die volle Spielzeit so präsentieren wie heute in der Schlussphase, wenn wir das Handballjahr ohne Heimniederlage beenden wollen.”

Für die SG spielten:

Frieder Mari (TW), Max Beutlrock (TW), Leo Steiner, Tobias Mertens (1), Daniel John (10/1), Stefan Bielmeier (3), Franz Schroeder (3), Simon Pfeiffer (1), Felix Hofele (1), Manuel Müller (2), Simon Bareth (7/1), Marco Stahler (1), Noah Huber (3)



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