20. März 2023 / Autor: / Kategorie: Herren 1, Spielberichte

Die SG Kempten-Kottern erkämpft sich zwei ganz wichtige Punkte in Pullach. 

Beiden Teams war die Bedeutung der Partie während der vergangenen Trainingswoche bekannt. Pullach brauchte den Sieg, um noch realistische Chancen auf den Nichtabstieg zu haben und die Kemptener konnten mit einem Erfolg den Klassenerhalt und somit das ausgegebene Saisonziel bereits vorzeitig so gut wie klar machen. Die Formkurve der SG zeigte in den vergangene Spielen aber keineswegs nach oben. Der letzte Sieg lag bereits zwei Monate zurück. Zudem standen mit Simon Pfeifer, Stefan Bielmeier und Marco Stahler gleich drei erfahrene Akteure aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung. Dennoch war die junge Mannschaft fest entschlossen, den aktuellen Negativtrend umzukehren. Die Illerstädter wirkten in den ersten Minuten wach, erwischten den besseren Auftakt und lagen prompt mit drei Toren in Führung. Nun kamen auch die Gastgeber in die Partie und glichen wenige Minuten später wieder aus. Die SG’ler verschärften das Tempo und stellten Pullach damit vor große Probleme. Immer wieder konnten die Bälle in der Abwehr erobert werden und zu einfachen Treffern im Umschaltspiel umgemünzt werden. Beim Stand von 3:8 in der 13. Minute nahmen die Hausherren die erste Auszeit. Diese Maßnahme wirkte wie ein Bruch im Spiel. Anstatt das Tempospiel weiterhin konsequent zu forcieren, schlichen sich die ersten unnötigen Fehler in das Spiel der Blau-Roten ein. Vorne wurden zahlreiche freie Würfe vergeben und in der Defensive taten sich große Lücken auf, die Pullach immer wieder abgezockt ausnutzte. Mit dem Treffer zum 8:10 nach 20 absolvierten Minuten war das Spiel ergebnistechnisch wieder offen und die Nervosität der Gäste deutlich zu spüren. Einzig und allein Keeper Frieder Mari schien hier die Ruhe zu bewahren und war durch eine Vielzahl an Glanzparaden der Grund für die nach wie vor anhaltende Führung seiner Mannschaft. Bis zur Pause konnten die Kemptener den Spielstand zwar wieder auf 11:15 erhöhen, aber sicher wirkte dieser Vorsprung nicht. Trainer Zoltan Sellei machte seiner Truppe klar, dass man hier zwar eigentlich die handballerisch bessere Mannschaft sei, dieses Potential aber auch auf den Platz bringen müsse. Das ginge nur über Tempo, deutlich mehr Konzentration im Abschluss und eine bessere Absprache in der Abwehr. Doch auch nach dem Wiederanpfiff wirkte sein Team weiterhin verunsichert und schien sich in vielen Aktionen selbst im Weg zu stehen. Die erfahrenen Oberbayern wussten das auszunutzen und glichen nach 40 Minuten zum 17:17 aus. In der folgenden Phase marschierten die beiden Kontrahenten im Gleichschritt und erhöhten die physische Intensität. Ein Foul folgte dem nächsten und ein wirklich temporeicher Spielfluss entstand inzwischen kaum noch. Vier Minuten vor Abpfiff stand es 24:24 und der Ausgang war somit vollkommen offen. Doch im Gegensatz zu den bisherigen Spielen in der Saison, in der die SG diese knappen Begegnungen in der Schlussphase oft nicht für sich entscheiden konnte, übernahmen die Leistungsträger heute die Verantwortung. Vor allem Jesse Corpus konnte hier mit mehreren Ballgewinnen in der Abwehr glänzen und auch vorne wichtige Treffer markieren. Auch die beiden Top-Torschützen Lukas Bareth und Daniel John waren nochmals erfolgreich und machten den hart erkämpften 25:28-Auswärtssieg perfekt. Sellei war nach Spielende sichtlich erleichtert, dass er und seine Mannschaft endlich mal wieder auf der Siegerseite stehen: „Spielerisch war das heute über weite Strecken nicht besonders glanzvoll, aber vielleicht war so ein dreckiger Arbeitssieg auch einfach mal nötig. Man hat in den letzten Wochen deutlich gemerkt, dass uns das Selbstvertrauen fehlt. Kleinere Fehler haben uns zu oft komplett aus dem Konzept gebracht und einige Punkte gekostet. Mit dem Sieg heute ist der Klassenerhalt nahezu perfekt, wenn nichts mehr extrem Außergewöhnliches passiert. Dass wir tollen Handball spielen können, zeigen wir Woche für Woche im Training und in vielen Testspielen. Hoffentlich kommt nun die nötige Lockerheit zurück, die wir brauchen, um das auch in den restlichen Saisonspielen umsetzen zu können.“ 

Für die SG spielten: 

Frieder Mari (TW), Max Beutlrock (TW), Jannik Merfels (TW), Simon Bareth (5/1), Leo Steiner, Daniel John (7), Franz Schroeder, Philipp Schneider (1), Felix Hofele (2), Manuel Müller, Jesse Corpus (4), Noah Huber (1), Lukas Bareth (8/7)



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