09. Oktober 2017 / Autor: / Kategorie: Herren 2, Spielberichte

Vergangenen Samstag gelang der Landesligareserve gegen die 1. Mannschaft des TSV Schongau ein 34:18 – Kantersieg, bei dem laut Publikum über das ganze Spiel hinweg ein Klassenunterschied bestand. Die Gäste aus der Lechstadt reisten als Favorit in die Westendhalle, da laut Vorberichten abermals „die oberen Tabellenplätze“ als Saisonziel ausgegeben wurde.

Die Heimmannschaft hingegen ist alleinig auf den Klassenerhalt fokussiert, da die Reservisten weiterhin mit den Problemen eines ständig wechselnden Kaders sowohl an den Spieltagen, als auch in den Trainingseinheiten konfrontiert sind. Auch die Übungseinheiten werden weiterhin von den erfahrenen Spielern geleitet. Für das vergangene Heimspiel nahm dieses Mal Andreas Rettinger als Interimstrainer auf der Bank Platz. Und er sollte in seiner Funktion als Aushilfscoach gleich einen klaren Sieg gegen seinen Pendant auf der gegnerischen Seite landen. Dabei sah er sich gleich zu Beginn einer langen Liste von Ausfällen gegenüber, die wohl im Nachgang betrachtet den Gästen noch zu Gute kam. Die A-Jugendlichen Eliah Bernick, Luis Schröder, Benedikt Striegl und Emanuel Popp spielten zeitgleich eine Landesligapartie in Immenstadt und konnten somit nicht aushelfen. Daneben fehlten mit Mario Glasl, Marvin Mundt, Andreas Strumm, Michael Schüle, Dirk Schulz, Marco Stahler und Lucas Juratha gleich sieben Spieler verletzungs-, berufs-, und familiär bedingt.

 

Den ersten Treffer erzielten die Gäste in der heimischen Westendhalle. Dies sollte dann auch die erste und letzte Führung sein für die Mannen von Gästetrainer Christian Klöck. Danach nahm der SG-Express gehörig an Fahrt auf und legte einen 6:0 – Lauf vor. In dieser Phase konnte die zuletzt schwächelnde Abwehr vollends überzeugen und hatte mit Frank Becker einen bärenstarken Rückhalt im Tor. Mit seiner Routine wusste Becker geschickt die Gäste zu entnerven, die in Person von Markus Konstantin und Felix Amberger lediglich zwei Aktivposten in der Offensive aufbieten konnten. Einzig und allein die Chancenverwertung musste in der ersten Halbzeit durchgehend bei den Hausherren bemängelt werden. Klarste Chancen wurden zum Teil fahrlässig verworfen, weswegen der Turn- und Sportverein aus Schongau mit einem sechs Tore Rückstand zur Pause noch mehr als gut bedient war (14:8). Diesen Umstand monierte auch Aushilfscoach Andreas Rettinger in seiner Halbzeitansprache, als er von seinen Mannen einen glasklares Endergebnis einforderte um die zuletzt schwache Tordifferenz aufzupolieren.

 

Und als „Neuling“ in Sachen Halbzeitansprachen bewies Andreas Rettinger wohl ein glückliches Händchen. Denn mit einem 7:2-Lauf bis zur 39. Spielminute wussten seine Schützlinge nun auch in der Offensive zu gefallen. Die offensive Abwehrformation der Gäste wurde zum Teil durch geschickt vorgetragene Spielzüge der beiden Mittelmänner Joshua Reich und Steffen Mazur ausgehebelt, zum anderen Teil mussten die Gäste der stärkeren individuellen Klasse der Hausherren Tribut zollen. Die 21:10 – Führung sorgte bereits hier für klare Verhältnisse hinsichtlich des Leistungsvermögens. Andreas Rettinger konnte gar allen Spielern genügend Einsatzzeiten zukommen lassen, ohne das ein wesentlicher Bruch im Spiel der SG zu beobachten gewesen wäre. Somit konnten sich auch der Comebacker Stefan Bielmeier und Neuzugang Sebastian Deininger vor heimischen Publikum ausreichend beweisen. Ab und an schlich sich im Verlaufe der Partie noch der ein oder andere Schlendrian sowohl im Abwehrverhalten als auch in der Offensive ein, die mit aller Wahrscheinlichkeit Gegenstand der folgenden Trainingseinheiten sein werden. Angesichts des komfortablen Vorsprungs sorgte dieser Umstand jedoch für keine langen Gesichter im Lager der Kemptener. Vielmehr erfreuten sich sowohl Spieler, Betreuer und Zuschauer an den gelungenen Offensivaktionen der Blau-Roten.

 

Aus einer kompakten Abwehrformation erspielte sich die Landesligareserve eine Vielzahl an Konter heraus, die zumeist über die erste Welle nun auch erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Fader Beigeschmack: Insgesamt wurde vier Mal während eines Tempogegenstoßes ein Spieler der SG von hinten angerempelt oder in dessen Wurfarm gegriffen. Angesichts des Spielstandes eine nicht nachvollziehbare Maßnahme, die oftmals sehr verletzungsbehaftet ist. Die beiden souverän leitenden Unparteiischen wussten diese Aktionen jedoch mit Zeitsstrafen zu ahnden, wodurch die Spielgemeinschaft in Überzahl das Ergebnis noch einmal deutlich nach oben schrauben konnte. Am Ende stand ein völlig verdienter 34:18 – Sieg, der insbesondere mit einer konsequenteren, ersten Halbzeit eigentlich noch höher hätte ausfallen müssen. Doch im Lager der Kemptener war man nach Spielschluss mehr als zufrieden mit der gezeigten Leistung. Nichtsdestotrotz muss die Mannschaft in allen Bereichen noch einen Zahn zulegen, um eine sorgenfrei Saison bestreiten zu können. Die Verantwortlichen sind sich einig, dass dieses Ergebnis keinesfalls für übertriebene Euphorie sorgen sollte. Denn mit dem TSV Schongau bezwang man am Ende des Tages keinen Gegner aus der oberen Tabellenregion, sondern eine Mannschaft die sich genauso wie die Illerstädter um den Klassenerhalt bemühen werden. Diese Erkenntnis sollten sich die Mannen um die beiden Interimstrainer Steffen Mazur und Bastian Leismann bis zum kommenden Samstag verinnerlichen. Hier werden sie traditionell auf eine personell sehr gut aufgestellte HSG Dietmannsried/Altusried II treffen, die die Spielgemeinschaft wohl deutlich mehr fordern dürfte.

 

Ein Dank geht auch an die zahlreich erschienen Zuschauer. Für eine zweite Mannschaft ist eine solche Unterstützung nicht selbstverständlich!

Für die SG spielten:

Im Tor: Frank Becker, Jannik Merfels, Max Beutlrock

Im Feld: Schmid Tobias (2), Czitron Florian (6), Deininger Sebastian (1), Drewke Björn (2), Mazur Steffen (4), Reich Joshua (6), Leismann Sebastian (1), Burgdorf Mike (3), Kovac Stefan (4), Bielmeier Stefan (5)



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