13. Oktober 2024 / Autor: Annette Bareth / Kategorie: Herren 1
Kempten. Nach der längsten Auswärtsfahrt der Saison mit Fanbus, trat die SG Kempten-Kottern am vergangenen Samstag in der Oberliga beim Regionalligaabsteiger TSV Simbach an. Trotz der klaren Außenseiterrolle zeigten die Allgäuer zunächst eine beachtliche Leistung gegen die favorisierten Hausherren.
Die Anfangsphase der Partie gestaltete sich noch ausgeglichen. Die SG trat mit hoher Geschwindigkeit und Spielfreude auf und bewies damit, dass sie bereit war, sich auch gegen den Spitzenreiter nicht zu verstecken. Mutig und selbstbewusst nutzten die Gäste ihre Chancen und hielten bis zur zwölften Spielminute (8:7) gut mit den favorisierten Simbachern mit.
Doch ab da begann sich das Blatt zu wenden: Der TSV Simbach zeigte, warum er zu Recht als Meisterschaftsfavorit gilt. Mit einem schnellen, sicheren Spiel zogen die Innstädter davon. Die Kemptener Abwehr offenbarte vermehrt Abstimmungsprobleme, was die Hausherren gnadenlos ausnutzten. Offensiv fehlte der SG der nötige Spielfluss; viele Aktionen verliefen überhastet und zahlreiche Chancen blieben ungenutzt. Die Folge war ein deutlicher Rückstand zur Halbzeit (20:11)
In der Kabine fand Trainer Felix Hofele klare und motivierende Worte. Er stellte heraus, dass man gegen ein Team mit Regionalliga-Erfahrung spiele und die Mannschaft trotz des Rückstandes weiterkämpfen sollte. Tatsächlich kam die SG Kempten-Kottern mit neuer Energie und einem klaren Plan aus der Pause. In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff zeigte die Mannschaft, was in ihr steckt: Eine aufgewecktere Abwehr und effiziente Abschlüsse führten zu einem zwischenzeitlichen Aufbäumen. So verkürzte die SG den Rückstand innerhalb von sieben Minuten auf 23:16.
Diese Phase des Spiels ließ zwar kurz Hoffnung aufkeimen, doch die spielerische Klasse der Gastgeber überwiegte. Während bei den Kemptnern allmählich die Kräfte schwanden, spielte der TSV weiterhin mit beeindruckender Präzision und Geschwindigkeit. Die Innstädter nutzten die Unstimmigkeiten und Konzentrationsschwächen der SG gnadenlos aus und zogen bis zum 41:27-Endstand davon.
Auch wenn das Endergebnis eine klare Sprache spricht, kann die SG Kempten-Kottern auf positive Aspekte zurückblicken. Besonders erfreulich war der spürbare Kampfgeist, der das Team trotz aller Rückschläge bis zum Schlusspfiff antrieb. Die zahlreich mitgereisten Fans sorgten für großartige Unterstützung. Trainer Felix Hofele betonte nach dem Spiel, dass man gegen ein sehr starkes Team gespielt und wertvolle Erfahrungen gesammelt habe, die der Mannschaft in der weiteren Saison zugutekommen würden. Man könne aus solch einem Spiel als junge Mannschaft nur dazulernen.
Die nächste Herausforderung steht bereits vor der Tür: Am kommenden Wochenende trifft die SG Kempten-Kottern im heiß ersehnten Derby auf die HSG Dietmannsried/Altusried.
SG Kempten-Kottern: Beutlrock, von Rützen (Tor) Simon Bareth 9 Tore, Schroeder, Pfeiffer 4, Kasper, Lukas Bareth 3, Steiner 3, Barmetler 4, Stadler, Huber, Schimanek, John 4, Kern, Mertens
Fotos von Thomas Barmetler