06. Dezember 2022 / Autor: / Kategorie: C-Jugend männlich, Spielberichte

Wahnsinn, überragend, oh wie schade sind die Wörter, die das Spiel der C-Boys am vergangenen Sonntag gegen den Top-Favoriten auf die Bayerische Meisterschaft den HSC 2000 Coburg am besten beschreiben.

Aber der Reihe nach: Gefühlt kurz nach Mitternacht (5.45 Uhr) startete der Bus zur letzten langen Auswärtsfahrt der C-Boys nach Coburg. An dieser Stelle vielen Dank an den Verein und an Alexander Hold, dass der Mannschaft für die vier langen Auswärtsfahrten in der Quali und in der Bayernliga jeweils ein Bus zur Verfügung gestellt wurde.

Bei der Abfahrt waren sich die Jungs, Trainer und Eltern einig, dass man gegen das Top-Team in Bayern nichts zu verlieren hat, und somit befreit aufspielen kann. Der Mannschaft war bewusst, dass es ein sehr langer Tag werden wird und somit nutzte man die ersten 3 Stunden der Fahrt sehr diszipliniert, um den verpassten Schlaf nachzuholen oder auch für die Physik Schulaufgabe zu lernen.

Somit waren dann nach einer ausgiebigen Essenspause an der frischen Luft alle bei der Ankunft in Coburg hellwach und hochmotiviert die guten Leistungen aus den letzten Spielen zu wiederholen, wobei niemand außer den Trainern und Luis Barmetler daran glauben wollte, dass man auch gegen Coburg gewinnen kann. Auch die mitgereisten Fans zweifelten während des Aufwärmens daran, dass die Allgäuer gegen die großgewachsenen Oberfranken mithalten können.

Umso erstaunter war man als man sah, dass sich an diesem zweiten Adventsonntag ein Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe entwickelte, in dem es den Keko-Boys durch eine geschlossene Mannschaftsleistung immer wieder gelang die Gastgeber in Bedrängnis zu bringen. Durch das Tor von Matteo Hold in der siebten Spielminute gelang es den SGlern zum ersten Mal in Führung zu gehen (6:7). Diese konnte durch guten Kampfgeist und herausragenden Leistungen von Lennart von Rützen auf Linksaußen und einem starken Pablo Weikl Sanchez als Rückhalt im Tor gehalten und sogar bis auf 4 Tore (6:10 in der 11. Spielminute) ausgebaut werden. Selbst der Ausfall von Pablo durch einen Kopftreffer beim Siebenmeter in der 18. Spielminute brachte durch die rote Karte mehr Nachteile für den Gegner, da Max Madeheim diesen gut kompensieren konnte. Bei einem Spielstand von 17:18 baten die Schiedsrichter zum Pausentee.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit waren unsere Jungs die dominierende Mannschaft, der es in der 40. Spielminute abermals gelang bis auf 4 Tore (23:27) davon zu ziehen. So manch ein Zuschauer glaubte allmählich daran, dass es nach dem sensationellen Sieg der B-Jugend in der Saison 20/21 wieder gelingen könnten Coburg zu schlagen.

In dieser Phase schienen auch die bereits sowohl körperlich als auch geistig erschöpften Keko-Boys zu begreifen, dass ein Sieg im Bereich des Möglichen ist, was aber leider zu zunehmender Nervosität verbunden mit teilweise überhasteten Abschlüssen führte.

Gleichzeitig gelang es den Coburgern in diesen Minuten zu zeigen, dass sie zurecht Tabellenführer der Bayernliga sind und mit einem 5 zu 1 Lauf in der 44. Minute zum 28:28 auszugleichen, was das Trainerquartett Becker/Huber/Mari/John zum sofortigen Timeout. zwang.

Leider gelang es den Jungs in den Schlussminuten nicht mehr das umzusetzen was man im Timeout besprochen hatte, was höchstwahrscheinlich an einem Mix von Erschöpfung, Nervosität und Unerfahrenheit lag, so dass am Ende das Spiel dann doch relativ deutlich mit 33:29 verloren wurde. „Coburg hat sich im Angriff und in der Abwehr gesteigert und war in den Schlussminuten einfach abgezockter“ so Aushilfstrainer Daniel John.

Nach dem Schlusspfiff waren die erschöpften Jungs erstmal am Boden, konnten aber durch viel Lob der Trainer in der Kabine schnell wiederaufgebaut werden. „Unsere Jungs haben sich gegen eine der besten Mannschaften in Bayern sehr gut geschlagen und können zufrieden mit ihrer Leistung sein. Insgesamt sehe ich aber insbesondere im Angriff, bei dem oft ein bisschen der Kopf fehlt, durchaus noch Potential nach oben“ ist sich Trainer Noah Huber mit den anderen Trainern einig.

Als Kurzzusammenfassung des Spiels sind auch die Worte des Busfahrers, der sich als Neuhandballfan entwickelt hat, sehr zutreffend: „Ihr habt super gespielt, bis auf die letzten 5 Minuten“

Zum Abschluss möchten wir uns noch bei den Coburger Spielern für das trotz aller Härte immer faire Spiel und bei den Eltern für die Gastfreundschaft bedanken. Wir freuen uns darauf Euch im März im Allgäu empfangen zu dürfen.

Für die SG Kempten-Kottern waren im Einsatz: Max Madeheim und Pablo Weikl Sanchez im Tor, Leon Waberisch (5 Tore), Theo Baur, Jonas Schuler, Lennart von Rützen (9/3), Luis Barmelter (9/1), Viliam Stefik, Timo Markus (3/1), Federico Sita Felix Zillenbiller, Flamur Demolli (1), Matteo Hold (2)



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