22. Januar 2023 / Autor: / Kategorie: Herren 1, Spielberichte

Die SG Kempten-Kottern verliert das erste Heimspiel 2023 nach langem Kampf knapp mit 24:27 gegen die HSG Würm-Mitte.

Die Rollen waren vor Spielbeginn klar verteilt. Während die SG’ler lediglich eine Saison ohne Abstiegssorgen spielen wollen, eilt der Landesligaabsteiger aus Würm von Sieg zu Sieg und möchte im besten Fall noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Dennoch waren die Kemptener hoch motiviert. Bereits vergangenen Spieltag gelang ihnen mit dem Sieg gegen die ebenfalls favorisierten Kaufbeurer eine kleine Überraschung und das wollten sie natürlich vor heimischer Kulisse direkt wiederholen. Personell hatte Trainer Zoltan Sellei nach einer extrem guten Trainingswoche die Qual der Wahl. Von den 16 zur Verfügung stehenden Spielern, durfte er laut Reglement nur 14 in den Spieltagskader berufen. „Das war ein wirkliches Luxusproblem. Die Entscheidung war definitiv nicht leicht und daher an dieser Stelle auch ein großes Kompliment an die beiden Spieler, die es heute nicht in den Kader geschafft haben. Beide haben die Mannschaft von der Bank aus bestmöglich unterstützt. Das zeigt den tollen Zusammenhalt innerhalb des Teams,“ so Sellei. 

Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste, die ihre Qualität direkt demonstrieren konnten. Durch schnelle Positionsangriffe zogen sie den Kemptener Innenblock ein ums andere Mal auseinander und konnten die gebotenen Lücken eiskalt bestrafen. Schnell stand es 3:6 aus Sicht der Hausherren. Doch diese kamen nun besser in Fahrt und kamen selbst durch zahlreiche Eins-gegen-eins-Situationen zu guten Abschlusssituationen. Auch die Defensive stand nun kompakter und folgerichtig war der frühe Rückstand in der 19. Minute wieder egalisiert (9:9). Die Illerstädter bekamen in der folgenden Phase spielerisch weiter Oberwasser. Doch die Chancenverwertung ließ wie vergangenes Wochenende leider erneut zu wünschen übrig und verhinderte, dass sie sich deutlich absetzen konnten. Vor allem die Außenspieler scheiterten reihenweise am souveränen Keeper aus Würm. Nichtsdestotrotz war Sellei mit der 16:14 Pausenführung zufrieden. In der Kabine machte er seiner Mannschaft klar, dass hier auf jeden Fall etwas zu holen wäre. Dafür benötige man aber auf jeden Fall eine bessere Abschlussquote und noch mehr Härte sowie Absprache im Defensivverbund. Nach Wiederanpfiff merkte man den Gästen an, dass sie mit dem ersten Durchgang nicht zufrieden waren. Sie legten sowohl spielerisch als auch physisch zu und glichen das Spiel in der 40. Minute (19:19) erneut aus. Die Begegnung war nun komplett offen und wurde hitziger. Auf beiden Seiten wurden etliche Strafwürfe gepfiffen. Sowohl Lukas Bareth, Top-Torschütze der SG, als auch Michael Denk, der beste Mann der Gäste, verwandelten nahezu fehlerfrei. Beiden Teams schien klar zu sein, dass man hier keine Lücke aufreißen lassen darf und dass jeder Fehler vom Kontrahenten sofort bestraft wird. Bis zur 49. Minute marschierten die Teams im Gleichschritt (23:23), bevor der nächste Aufreger folgte. Lukas Bareth wurde in der Luft hart attackiert und folgerichtig sah Cornelius Filbry die glatt rote Karte. Kapital konnten die Blau-Roten daraus jedoch nicht schlagen. Vielmehr schien das der Bruch im Spiel der Allgäuer zu sein. In der Offensive wollte in der Schlussphase gar nichts mehr gelingen. Die Chancen wurden nicht mehr klar herausgespielt und die wenigen freien Würfe dazu noch vergeben. Die abgezockten Gäste aus Würm nahmen das dankend an, setzten sich ab und gaben die Führung bis zum Abpfiff nicht mehr aus der Hand. Sellei war über das 24:27 nach dem engen Spielverlauf natürlich enttäuscht, weiß das Resultat aber auch richtig einzuordnen: „Auch wenn wir jetzt alle aufgrund der Niederlage erstmal enttäuscht sind, muss uns klar sein, dass wir heute gegen die wohl zweitbeste Mannschaft der Liga gespielt haben. Wir haben über weite Strecken mitgehalten und haben ihnen das Leben extrem schwer gemacht. Darauf können wir stolz sein und darauf können wir vor allem auch aufbauen. Aus solchen Erfahrungen kann meine junge Mannschaft für die Zukunft einiges mitnehmen und dann bin ich mir sicher, dass wir irgendwann auch in der Lage sein werden, so ein Spiel am Ende für uns zu entscheiden.“

Für die SG spielten:

Max Beutlrock (TW), Jannik Merfels (TW), Jesse Corpus (2), Tobias Mertens, Daniel John (5), Felix Hofele (2), Franz Schroeder, Simon Pfeiffer, Leo Steiner (2), Manuel Müller (1), Simon Bareth (3), Lukas Bareth (9/6), Noah Huber, Philipp Schneider 



Das könnte dich auch interessieren ...