08. Oktober 2017 / Autor: / Kategorie: Herren 1, Spielberichte

Mit 29:27 verloren die Landesliga-Handballer der SG Kempten-Kottern am Samstag beim TSV Simbach. Aber diese Niederlage stellt alles andere als einen Beinbruch dar. Die Handballer aus Kempten-Kottern zeigten ein starkes Spiel und brachten den immerhin bisher ungeschlagenen Tabellenführer aus Niederbayern an den Rand einer Niederlage.

 

Mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit traten die Kemptener Handballer die mit Abstand weiteste Auswärtsfahrt an die österreichische Grenze an. Aber es war schon bei der Anreise deutlich zu spüren, dass sowohl Spieler als auch Trainer Markus Dahm sich sehr wohl eine Siegchance ausrechneten. Man war sich darüber im Klaren, dass dies jedoch nur über eine entsprechende Einstellung zu bewerkstelligen wäre. Und diese Einstellung legten die SGler dann im Spiel von Anfang an bis zum Schluss an den Tag. Letztendlich war es nur die teilweise doch sehr schlechte Chancenverwertung einzelner Spieler, die einem Punktgewinn im Wege stand. Alle anderen Faktoren wie Torgefährlichkeit und Spielwitz im Angriff oder die Bereitschaft, in der Abwehr jederzeit hellwach und stabil zu agieren, waren vorhanden.

 

Die Simbacher gingen mit 1:0 in Führung, doch schon Sekunden später konnte der sehr gut aufgelegte Timm Schwegler ausgleichen. Und so verlief mit einer kurzen Ausnahme in der ersten Halbzeit eigentlich das gesamte Spiel. Immer wieder gingen die Niederbayern in Führung, wobei auf deren Seite zunächst Lukas Eichinger und später dann Andreas Brandt herausragten. Es gelang den Kemptenern leider nicht, diese beiden exzellenten Handballspieler deutlicher einzugrenzen. Als die Simbacher Heimmannschaft erstmals beim 7:3 einen 4-Toreabstand herstellen konnte, befürchtete man im Kemptener Lager, dass wieder die Auswärtsschwäche zu Tage tritt und man wiederum deutlich abgewatscht würde. So stellten die Niederbayern zwischenzeitlich beim 14:8 einen klaren Vorsprung her. Aber das Befürchtete trat eben nicht ein und die Allgäuer Mannschaft zeigte jetzt Charakter im positivsten Sinn. Unterstützt durch die beiden starken Torhüter Janos Gal und Attila Aponyi waren es insbesondere Timm Schwegler, der zurückgekehrte Alex Stöhr und Timo Walter, die immer wieder für Gefahr im gegnerischen Lager sorgten. Auch in der Abwehr wurde gefightet, wobei sich hier Niklas Stöhr ganz besonders auszeichnete. So kämpften sich die Kemptner wieder ran und beim 16:13 aus Sicht der Heimmannschaft wurden die Seiten gewechselt.

In der zweiten Halbzeit dann gerieten zunächst die SGler mit 4 Toren in Rückstand, konnten sich aber schnell wieder auf nur 2 Tore Abstand herankämpfen. Letztendlich war es aber so, dass zu keinem Zeitpunkt des Spieles ein Umschwung herbeizuführen war; dafür war der Tabellenführer dann doch zu stark. Immer wieder legten die Simbacher nach, wenn man im Kemptner Lager glaubte, jetzt entscheidend ranzukommen. So ging das Spiel dann knapp, aber für Simbach auch verdient mit 29:27 zu Ende. Es wurden einfach zu viele Chancen vergeben, aber dennoch war die Kemptner Mannschaft über fast das gesamte Spiel mit dem Tabellenführer auf Augenhöhe. Deshalb bewirkte die knappe Niederlage bei den SGlern auch keine schlechte Stimmung während der langen Rückreise. Ganz im Gegenteil, weiß man jetzt doch, dass auch Spitzenmannschaften auswärts besiegt werden könnten, wenn noch etwas mehr Cleverness beim Ausnutzen der Torchancen einkehrte. Aber die Richtung für die noch lange andauernde Landesligasaison stimmt jetzt so langsam.

So bilanzierte Trainer Markus Dahm: „Ich muss meiner Mannschaft für den vorbildlichen Einsatz ein großes Kompliment machen. Es ist halt schade, dass wir uns für die prima Leistung nicht belohnt haben, aber dafür war die Torausbeite mit 13 vergebenen sicheren Chancen alleine in der ersten Halbzeit zu mager. Jetzt ist noch an der Feinjustierung einzelner Spieler zu arbeiten und dann treffen wir am kommenden Wochenende zu Hause auf den starken Aufsteiger aus Mainburg.“

 

Hervorzuheben ist noch die tadellose Leistung des Schiedsrichterteams Felix Donaubauer und Benedikt Wille.

 

Es spielten: Kilian Berger (1), Kevin Hiller, Alex Stöhr (3), Jonas Bernick (4), Niklas Stöhr, Jannik Gängler, Marco Bühler, Nico Schubel (2), Janos Gal, Timm Schwegler (8), Timo Walter (9), Attila Aponyi



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