01. April 2019 / Autor: / Kategorie: C-Jugend männlich, Spielberichte

Beim hochdramatischen Endspiel der C-Junioren um die Landesligameisterschaft Süd hat die SG Kempten-Kottern nur kurz die Hand am Pokal und verschenkt die Meisterschaft durch einen technischen Fehler in den Schlusssekunden.

Letzten Samstag machten sich 14 Spieler, 3 Trainer und einige Fans auf den Weg zum letzten Spiel der männlichen C1 in der Landesliga Süd beim SV Anzing. Spätestens beim Einlaufen der Mannschaften in die Löwenhöhle zu „The Final Countdown“, konnte wohl jeder in der Halle den Endspielcharakter dieser Begegnung spüren.
Nach dem Anpfiff kamen die Jungs um die Kapitäne Daniel John und Lukas Bareth zunächst gut ins Spiel und führten nach der fünften Minute mit 3:2. Danach hatte die spielstarke Mannschaft des SV Anzing eine tolle Phase und konnte sich durch schnelles Umschaltspiel mit einfachen Toren auf 13:9 absetzen. Die Illerstädter konnten den Vorsprung der Gastgeber bis zur Halbzeit auf 15:12 verkürzen.
Nach der Halbzeit hielt sich der 3 Tore Vorsprung der Anzinger bis zum 20:17. In der 36. Minute verletzte sich der bis zu diesem Zeitpunkt stark haltende Torhüter Dominik Merfels bei einer Siebenmeterparade zum Schock aller schwer, und musste durch Constantin Lühr, der nahtlos an die Leistung seines Torhüterkollegen anknüpfte, ausgewechselt werden.
In den letzten 15 Minuten glich das Spiel eher einem Abnutzungskampf. Das temporeiche Spiel hatte an den Kräften beider Mannschaften gezehrt. Allerdings gab die SG nie auf, kämpfte sich heran und erzielte in der 45. Spielminute das erste Unentschieden in der zweiten Halbzeit (21:21). Jedoch konnte sich der Gastgeber wiederum um 2 Tore absetzen. Nach dem Anschlusstreffer zum 23:22 nahmen die Trainer der SG in der letzten Spielminute (48:50) eine Auszeit um den letzten Spielzug zu besprechen, der zum Unentschieden führen sollte. Diese Auslösehandlung wurde gespielt und letztendlich konnte der Kreisläufer der SG nur durch ein Foul gebremst werden, welches zum Siebenmeter für die SG führte. Diesen Siebenmeter verwandelte Lukas Bareth nervenstark sechs Sekunden vor Schluss zum Unentschieden, welches die Meisterschaft in der Landesliga Süd für die C-Junioren der SG bedeutet hätte.
In der Hektik dieser Schlussphase lief dann einer unserer Spieler aus Unachtsamkeit, just in dem Moment als der Ball vom gegnerischen Torwart abgespielt wurde, durch den Anspielkreis. Der Schiedsrichter wertete dies regelkonform als Unterbinden des Anwurfes innerhalb der 30 Sekunden Regelung, gab direkt die rote Karte für die SG und sieben Meter für die gegnerische Mannschaft. Diesen verwandelte der Spielmacher des Gastgebers zum vielumjubelten 24:23 Sieg und der damit verbundenen Meisterschaft in der Landesliga Süd für den SV Anzing.
Die Spieler des SV Anzing haben sich den Titel verdient, da sie an diesem Tag dynamischer und entschlossener waren. Unsere Jungs mussten viel mehr Aufwand betreiben um ein Tor zu erzielen, als die Münchner. Der Mannschaft fehlte an diesem Tage die gewohnte Leichtigkeit, manchmal das Quäntchen Glück und die Cleverness beim Torabschluss, was wohl hauptsächlich auf die Nervosität der Jungs zurückzuführen ist. Natürlich ist es bitter, dass dieses eine Tor die Landesligameisterschaft entscheidet. Aber im Endeffekt ist es kein Beinbruch. Die Mannschaft um das Trainergespann Bareth/Steiner/Stöhr hat eine sehr gute Saison gespielt, dabei tollen Handball geboten, und die Erwartungen aller übertroffen. Da das Hinspiel in der Westenhalle mit 37:33 gewonnen wurde, haben die Allgäuer den direkten Vergleich gegen Anzing gewonnen. In Wirklichkeit wurde daher die Meisterschaft bei der unnötigen Niederlage im November in Traunreut (29:30) verspielt.
Wir gönnen dem SV Anzing diese Meisterschaft und drücken Ihnen und auch uns ganz fest die Daumen, dass beide Mannschaften die Halbfinals im Final Four am 13/14.4. gewinnen und wir uns dort im Finale wiedersehen.
Am allermeisten hoffen wir aber, dass Dominik Merfels bald wieder gesund ist.

Für die SG Kempten-Kottern waren im Einsatz: Dominik Merfels und Constantin Lühr (beide im Tor), Franz Schroeder, Nils Rienkens, Julian Gebhardt, Paul Barmetler (6 Tore), Daniel John (5), Lukas Wildburger (2), Moritz Schimanek, Maximilian Zöllinger (2), Marlon Buck, Lukas Bareth (8), Leo Steiner, Ferdinand Brausevetter.



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