17. September 2017 / Autor: / Kategorie: Herren 1, Spielberichte

Von Abteilungsleiter Oliver Ahegger:

Eigentlich standen die Vorzeichen günstig, dass die Kemptener Handballer aus dem ersten Saisonspiel der Landesliga Männer aus Dachau Punkte mit ins Allgäu nehmen. So jedenfalls dachte man insgeheim im Lager der SG. Einige Vorbereitungsspiele wurden gegen höherklassige Teams gewonnen, die Dachauer scheinen in einem Umbruch zu stecken, die Verletzung von Shooter Jannik Gängler stellte sich doch nicht als schwerwiegend heraus. Man konnte also vollzählig bei den Münchner Vorstädtern anreisen. Die Kemptner männliche C-Jugend gewann das Landesligavorspiel gegen Dachau deutlich mit 33:18 und blieb vor Ort, um die erwachsenen Vorbilder zu unterstützen. Die Spieler Fuchs und Coors waren bei den Dachauern nicht auf dem Spielberichtsbogen und so schien alles seinen richtigen Verlauf zu nehmen. Leider aber kam es völlig anders.

Den ersten Angriff schlossen die SGler nach sehenswertem Spielaufbau durch Kilian Berger zur 1:0 Führung ab. Das war aber die einzige Führung der Kemptener bis zum Schluss. Dachau glich schnell aus und führte von da an immer. Der Vorsprung für die Dachauer wuchs aber in der ersten Halbzeit nie auf mehr als 2 Tore an. Dies lag hauptsächlich daran, dass beide Teams doch recht viele Torchancen vergaben.
Auf Seite der SG lag es an Kilian Berger und Timo Walter, dass das Spiel einigermaßen offen gestaltet werden konnte. Leider waren die beiden die einzigen, die in Normalform antraten. Alle anderen Spieler des Kempten-Kotterner Teams konnten ihr Leistungsvermögen auch nicht annähernd abrufen. So ging es mit einem 13:12 Rückstand zum vielzitierten Pausentee.
Nach Wiederanpfiff glich die SG durch ein Tor von Timo Schiehlen aus, doch bald riss der berühmte Faden. Insbesondere, als der kämpferisch starke Marco Bühler in Folge 3 Einschussmöglichkeiten vergab, konnte man spüren, dass es mit einem Punktgewinn nichts mehr werden wird. Leider verinnerlichten die Spieler diese Erkenntnis auch und legten jetzt mangelnde Einstellung zu Spiel, Gegner und mitgereistem Anhang an den Tag. Anstatt wenigstens zu fighten und zwar besiegt, aber mit erhobenem Haupt das Feld zu verlassen, wurden klarste Torchancen, man muss sagen jämmerlich, vergeben. Auch das Rückzugsverhalten verdiente diesen Namen nicht. Die jungen Dachauer hingegen spulten ihr Pensum ab und spielten locker einen 29:19 Sieg heraus.

Letztendlich ist die deutlich verdiente Niederlage in Oberbayern kein Beinbruch. Aber dass es den Dachauern, bei welchen der junge Finn Rohmert im Rückraum an Technik und Spielwitz herausragte, dermaßen einfach gemacht wurde, stimmt dann schon nachdenklich. Es zeigte sich, dass für die Verantwortlichen wie Trainer Markus Dahm und sportlichen Leiter Dr. Holger Stöhr noch sehr viel Arbeit ansteht. Ziel ist und bleibt der Verbleib in der Landesliga, was schwierig genug werden wird. An diesem Wochenende hatte jedenfalls die sympathische Mannschaft aus Dachau die Nase weit vorne, leider.

Olive Ahegger (oa)



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