13. April 2025 / Autor: Max Beutlrock / Kategorie: Herren 1, Spielberichte
Die SG Kempten-Kottern verabschiedet sich mit einem 25:22-Derbysieg gegen den TSV Ottobeuren aus der Oberliga
Zum Abschluss der diesjährigen Oberliga-Saison setzte die SG Kempten-Kottern noch einmal ein Ausrufezeichen – und das ausgerechnet im Allgäu-Derby gegen den TSV Ottobeuren. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, einer kämpferisch überzeugenden Abwehr und einem überragenden Max Beutlrock im Tor holten sich die Illerstädter einen verdienten 25:22-Auswärtssieg und verabschieden sich damit respektabel aus der Liga.
Für die SG war das Spiel tabellarisch zwar ohne größere Bedeutung, denn der Abstieg stand nach der Niederlage gegen Haunstetten in der Vorwoche bereits fest, aber dennoch hatte das traditionsreiche Derby seine gewisse Brisanz. Für Ottobeuren war die Partie eine letzte Chance, im Aufstiegskampf noch ein Wort mitzureden. Mit einem Sieg und einem Patzer des TSV Haunstetten im Parallelspiel gegen Friedberg hätten die Hausherren die Aufstiegsrelegation erreicht. Entsprechend hoch war die Spannung in der gut gefüllten Ottobeurer Halle.
Die Partie gestaltete sich von Anfang an als Defensivschlacht. Beide Teams schenkten sich nichts. Nach 14 Minuten stand es 5:5, ehe sich die Kemptener mit viel Geduld im Angriff und starker Abwehrarbeit einen kleinen Vorsprung erarbeiten konnten. Viele Fehlwürfe verhinderten jedoch, dass sich die Kemptener in den kommenden Minuten bereits deutlich absetzen konnten. Ottobeuren behielt die Nerven, schloss wieder auf und die SG ging mit einem knappen 12:11-Vorsprung in die Halbzeitpause. In der Kabine fand Gäste-Trainer Felix Hofele zwar viele lobende Worte für die kämpferische Einstellung seiner Mannschaft im Defensivverbund, ermahnte aber gleichzeitig, dass dieses Derby über die Leidenschaft und die Nervenstärke im zweiten Durchgang entschieden würde.
Nach dem Seitenwechsel nahm die SG nun endgültig das Heft in die Hand. Ab der 35. Minute legten die Kemptner in der Defensive noch einmal zu. Als Einheit arbeitete die Abwehr konsequent, verschob aggressiv und zwang die Ottobeurer immer wieder zu schwierigen Abschlüssen. In dieser Phase kassierten sie innerhalb von zehn Minuten lediglich vier Gegentore. Angeführt vom glänzend aufgelegten Max Beutlrock im Tor, der zahlreiche freie Würfe parierte, baute die SG ihren Vorsprung somit bis zur 48. Minute auf vier Tore aus. Diesen gaben sie bis zum Abpfiff beim Stand von 25:22 nicht mehr her.
Trainer Hofele bescheinigte seinem Team die beste defensive Saisonleistung. Besonders beeindruckte ihn die Tatsache, dass die Abwehr trotz der frühen Roten Karte gegen Paul Barmetler in der 23. Minute stabil blieb. Ein entscheidender Faktor hierfür war die grandiose Leistung von Defensiv-Spezialst Manuel Müller, der über 60 Minuten hinweg kein Duell im 1-gegen-1 gegen die starken Ottobeurer Rückraumspieler verloren hat.
Die Blau-Roten belohnen sich mit diesem Sieg am Ende selbst für eine geschlossene Mannschaftsleistung und konnten sich im emotionalen Rahmen eines echten Derbys mit erhobenem Haupt aus der Oberliga verabschieden. Die zahlreich mitgereisten Fans der SG sorgten wie so oft für Heimspiel-Atmosphäre und trugen ihren Teil zum gelungenen Saisonabschluss bei.
Für die SG spielten:
Max Beutlrock (TW), Frieder Mari (TW), Simon von Rützen (TW), Laurenz Schroeder (1), Erik Kloß, Noah Huber, Simon Pfeiffer, Tobias Mertens, Manuel Müller, Hannes Kasper (1), Paul Poth (2), Lukas Bareth (10/3), Leo Steiner (3), Paul Barmetler (2), Moritz Schimanek (1), Daniel John (5/1)