19. März 2024 / Autor: Susanne / Kategorie: Spielberichte
Unsere männliche A-Jugend gewinnt das Spitzen(nachhol)spiel in Allach mit 24:33 und holt sich den langersehnten Titel in der Landesliga Süd.
An den Freudentränen mancher Spieler nach dem Spiel konnte man erahnen, wie sehr sich die Keko-Boys der Jahrgänge 2005/2006, nach der Meisterschaft in der Coronasaison durch Quotenregelung, gewünscht hatten, noch einmal einen Titelgewinn in der Landesliga so richtig feiern zu dürfen.
Aber der Reihe nach:
Erster gegen Zweiter am letzten Spieltag, mehr Spitzenspiel geht nicht (wobei diese Konstellation bei dem einen oder anderen Spieler des älteren Jahrgangs oder auch bei den Trainern Daniel und Lukas Erinnerungen an das Drama von Anzing hervorrief).
Da es sich um ein verschobenes Spiel handelte, mussten die beiden bis dato punktgleichen Mannschaften am Vortag auch schon ran. Die Generalprobe am Samstag in Schwabmünchen verpatzten die Illerstädter dann doch glatt und verloren das Spiel mit 34:32. Trainer Felix Hofele betonte jedoch nach dem Spiel, dass die Ausgangslage sich nicht geändert habe. Der Sieger im Spitzenspiel wird Landesligameister. Aber da die Mannschaft des TSV Allach 09 bereits vom Hinspiel und vom LEW-Cup als gleichwertiger Gegner bekannt war, war allen bewusst, dass ein Sieg nur mit einer 100 % Leistung sowohl sportlich als auch emotional möglich sein wird.
An der Unterstützung von der Tribüne aus sollte es auf jeden Fall nicht scheitern. Rund 50 Fans waren aus dem Allgäu in die Landeshauptstadt gereist, um die Keko-Boys beim Kampf um die Meisterschaft in der gut gefüllten Eversbuschhalle zu unterstützen.
Die ganze Nervosität und Anspannung schien mit dem Anpfiff komplett verflogen. Zwar gelang den Hausherren der erste Treffer, danach zeigten die SG’ler jedoch, dass sie hier unbedingt die Meisterschaft einfahren wollen. Vor allem Hannes Kasper trat in der Anfangsphase mehrmals positiv in Erscheinung. Immer wieder konnte er auf der vorgezogenen Abwehrposition die gegnerischen Rückraumspieler stören, Bälle erobern und zielsicher Treffer im Gegenstoß erzielen. Aber auch seine Kollegen im Defensivverbund erfüllten ihre Aufgaben solide. So war die 2:7 Führung nach gerade einmal 11 gespielten Minuten zwar unerwartet, aber keinesfalls unverdient. Nun fand aber auch Allach offensiv besser ins Spiel und konnte so zumindest verhindern, dass die Illerstädter noch weiter davonzogen. Nach 20 Minuten stand es 7:13. Unsere Jungs konnten offensiv jedoch erneut eine Schippe drauflegen. B-Jugend-Außenspieler Lennart von Rützen wurde wiederholt mit gelungenen Anspielen in Szene gesetzt und überwand den gegnerischen Torwart ein ums andere Mal mit gekonnten Hebern. Der Stand von 9:17 nach 24 Minuten war die Folge. Vor der Pause schlichen sich jetzt aber erste Nachlässigkeiten ins Spiel der Gäste ein. Die Chancen wurden nicht mehr konsequent zu Ende gespielt und die etwas vorschnellen Abschlüsse aus dem Rückraum landeten nicht immer im Kasten der Allacher, sondern auch mal daneben oder in den Armen des Keepers. Das wussten die Hausherren zu nutzen und verkürzten bis zum Pausenpfiff zumindest noch auf 13:19. Diese kurze Schwächephase vor der Halbzeit war ein Warnschuss für das Trainerteam Bartalis/Bareth/Huber/John. Trotz der vermeintlich komfortablen Führung war das Spiel noch längst nicht gewonnen. Man war sich sicher, dass der Gegner im zweiten Durchgang alles in die Waagschale werfen würde, um die Begegnung noch irgendwie zu drehen. Dementsprechend ermahnten sie Ihre Schützlinge, wieder zu dem schnellen Spiel zurückzufinden, das in der ersten Phase der Partie so wunderbar funktioniert hat. Nach Wiederanpfiff klappte das nur bedingt. Der ein oder andere kleinliche Pfiff der Unparteiischen auf beiden Seiten in einer keinesfalls unfairen Begegnung verhinderte einen zügigen Spielfluss. Die Münchener schienen damit besser umgehen zu können und stellten mit dem Treffer zum 19:23 in der 41. Minute den Anschluss wieder her. Kurz machte sich ein wenig Anspannung im mitgereisten Fanblock der SG breit. Doch die jungen Akteure behielten die Nerven. Wichtig war in dieser Phase auch, dass sich die Kemptener auf das bestens aufgelegte Torwart-Trio Simon von Rützen und Moritz Moravek und Matteo Glöckner verlassen konnten. Durch mehrere sehenswerte Paraden erstickten sie die Hoffnungen der Allacher auf ein Comeback im Keim. Vorn übernahmen die erfahrenen Spieler um Leo Steiner und Paul Barmetler die Verantwortung. Als Dominik Willim innerhalb von 120 Sekunden drei unbeantwortete Treffer in Folge zum Spielstand von 22:30 erzielen konnte, war nach 53 absolvierten Minuten allen in der Halle klar, dass die Begegnung endgültig entschieden ist. Die restliche Zeit konnten die Blau-Roten routiniert und souverän herunterspielen. Als die beiden Referees die Begegnung beendeten, stand ein verdienter und absolut leistungsgerechter Endstand von 24:33 auf der Anzeigetafel und das Ziel der Landesligameisterschaft war endgültig erreicht.
Nach dem Abpfiff löste nun endgültig die Anspannung, was insbesondere nach der sehr emotionalen Ansprache von Torhüter Moritz Moravek bei dem ein oder anderen jungen Mann auch Tränen vor Freude hervorrief.
Nach und nach wurde allen bewusst, dass es nun echt wahr ist:
WIR SIND LANDESLIGAMEISTER
Natürlich durfte neben den Feierlichtkeiten in der Halle, Kabine und beim goldenen M die Videokonferenz mit Chefchoach Felix Hofele nicht fehlen, der kurzfristig aufgrund einer Erkrankung in der Familie nicht dabei sein konnte.
Vielen Dank an den TSV Allach für die fairen Spiele, die Gratulation zur Meisterschaft und für die herzliche Atmosphäre nach dem Abpfiff, was keinesfalls selbstverständlich ist.
Für die SG Kempten-Kottern waren am Sonntag im Einsatz: Moritz Moravek, Simon von Ruetzen und Matteo Glöcker (alle im Tor), Hannes Kasper (4), Laurenz Schroeder (1), Paul Barmetler (6/5), Franz Schroeder (1), Niko Huber, Dominik Willim (4), Nico Ipek, Lennart von Ruetzen (5), Maxi Bartalis, Leo Steiner (6), Moritz Schimanek (6)
Zusätzlich waren für die A-Jugend in der Saison 23/24 im Einsatz: Gianluca Manfredi, Johannes Müller-Tolk, Luis Brinkhaus, Constantin Hold, Luis Barmetler, Finn Franke, Timo Markus, Daris Dedic, Erik Kloß