Seit Donnerstag ist es offiziell: die männliche C-Jugend der SG Kempten-Kottern ist Meister in der Landesliga Süd.

Wie bereits berichtet, wurde die Saison im Jugend Handball aufgrund der Corona Pandemie am 12.03.2020 mit sofortigen Wirkungen abgebrochen. Offen blieb die Frage ob die abgebrochene Saison gewertet werden wird. Zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs standen die C-Boys nach 16 von 18 Spielen mit 31:1 Punkten und einer Tordifferenz von +196 Tore ungeschlagenen an der Tabellenspitze und wären vom Tabellenzweiten, HT München (27:5 Punkten; +80 Toren), nur noch theoretisch einzuholen gewesen. Am 23.04. wurde dann vom Bayerischen Handballverband entschieden, dass die abgebrochene Saison gewertet wird und dass die Meister auch mit der sogenannten Quotienten Regel, durch die auch der THW Kiel zum Deutschen Meister wurde, ermittelt werden sollen. Somit erhalten die C-Boys nach langem Zittern nun doch offiziell den lang ersehnten und wohlverdienten Meistertitel, durch den diese herausragende Saison gekrönt wird.

Die Saison begann zunächst mal ohne große Erwartungen an die Jungs der Jahrgänge 2005/2006. In den beiden Qualifikationsrunden zur Bayernliga zeigten sie zwar, dass sie auch mit den ganz großen Vereinen mithalten können. Letztendlich fehlten zur Qualifikation in die höchste Handballliga in der C-Jugend nur 4 Tore. Aber insbesondere die Eltern waren ganz froh, dass ihnen die weiten Fahrten der Bayernliga (Coburg, Würzburg, usw.) erspart geblieben sind.

Unbeirrt von der am Anfang der Saison nicht konstanten Trainersituation starteten die Jungs im September in der Landesliga Saison und zeigten der Liga gleich im ersten Spiel (40:24 gegen Isar-Loisach), dass mit der SG beim Kampf um die Meisterschaft unbedingt zu rechnen ist. Der Höhepunkt der Hinrunde war das Spitzenspiel am 23.11. gegen den direkten Verfolger HT München, das die SG Jungs durch eine perfekte Abwehr und unermesslichen Siegeswillen mit 32:26 für sich entscheiden konnten.

Auch in der Rückrunde ließen die Keko-Boys in keinem Spiel einen Zweifel aufkommen, dass sie in dieser Saison das Spitzenteam der Landesliga Süd sind. Während sich die Gegner darauf fokussierten den Angriff des Topscorers Paul Barmetler, der mit 173 Toren Torschützenkönig der Liga wurde, zu unterbinden, konnten sich die anderen Spieler, die sich in der Saison enorm weiterentwickelt haben, entfalten. Das Paradestück der Mannschaft war eine extrem offene und bewegliche Abwehr, angeführt von Spielmacher und Abwehrchef Franz Schroeder, die den Gegnern wenig Gestaltungsraum ließ.

Bereits mit dem Sieg am 15. Spieltag gegen den TSV Trudering hatten sich die SG Jungs für das Final Four, in dem die vier besten Landesligamannschaften in Bayern gegeneinander antreten, qualifiziert und wären neben der JSG Fürther Land als einer der beiden Favoriten ins Turnier gegangen. Besonders schade ist die Corona bedingte Absage des Final Fours Turniers deshalb, weil kurz vor Abbruch der Saison bekanntgegeben wurde, dass das Turnier zum ersten Mal in der heimischen Westendhalle ausgetragen worden wäre. Durch den Heimvorteil wäre der Gewinn des Final Fours, der der größte Triumph in der Vereinsgeschichte gewesen wäre durchaus möglich gewesen.

Aber auch der Meistertitel der Landesliga Süd ist ein großartiger Erfolg für die jungen SG Talente, deren Wege sich jetzt zunächst schon wieder trennen. Die Jungs des Jahrgangs 2005, Simon von Rützen, Paul Barmetler, Franz Schroeder, Marlon Buck, Leo Steiner, Julian Gebhardt, Felix Wende, Florian Hösle und Deni Hadzisehic gehen in die B-Jugend und somit können die jüngeren Talente Matteo Glöckner, Gianluca Manfredi, Moritz Schimanek, Hannes Kasper und Fynn Weinberg in der nächsten Saison selbst Verantwortung übernehmen, was ihnen durch die Landesliga-Erfahrung in dieser Saison sicherlich gelingen wird.

Zum Abschluss der Saison möchten sich die Jungs noch bei allen bedanken, die den Erfolg möglich gemacht haben.

Ein besonderer Dank an all unsere Trainer: Heinz Föhre, der uns zusammen mit Hannes erfolgreich durch die Qualifikation gebracht hat; Daniel Micklausch, der uns im August und September beim Tempohandball in der Westendhalle hat schwitzen lassen; Annette Bareth, die sich bereit erklärt hat Hannes bei den Heimspielen auf der Bank zu unterstützen; Simon Bareth, der im Laufe der Saison das Mittwochstraining übernommen hat. Holger Stöhr, der ein wichtiger Mann beim Endspurt zur Meisterschaft war. Frank und Marie, die das C2 Training übernommen haben. Aber ein ganz besonderer Dank gilt unserem Chefchoach Hannes Steiner, der eigentlich „nur“ Co-Trainer sein wollte.

Aber auch bei den Eltern möchten wir uns bedanken, die die Mannschaft stets durch Fahrdienste, Thekendienst, Kuchenbacken und Trikotwaschen unterstützt haben.

Unser Dank gilt auch all denen die bei der SG Kempten-Kottern im Hintergund tätig sind.

Wann die Saison weitergeht ist derzeit noch ungewiss. Ebenfalls ungewiss ist, ob der Bayerische Handballverband die im Jugendbereich sonst üblichen Qualifikationsturnier spielen lässt oder ob die Mannschaften nach den Ergebnissen der Vorjahre in die Ligen eingeteilt werden.

Da für die Jungs ja derzeit kein Training stattfindet, konnte bisher kein offizielles Meisterschaftsfoto gemacht werden. Das Foto entstand nach dem Sieg im Heimspiel gegen Schwabing im November.

Oben von links nach rechts: Marlon Buck, Paul Barmetler, Florian Hösle, Julian Gebhardt, Franz Schroeder, Fynn Weinberg

Unten von links nach rechts: Hannes Kasper, Leo Steiner, Gianluca Manfredi, Matteo Glöckner, Moritz Schimanek, Felix Wende

Auf dem Foto fehlen: Torhüter Simon von Rützen, Deni Hadzisehic und Erik Kloß

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