23. April 2023 / Autor: / Kategorie: Herren 1, Spielberichte

Die SG Kempten-Kottern gewinnt ein spannendes Spiel dank einer starken Schlussphase mit 33:36 in Weilheim. 

Die Allgäuer traten die Reise nach Oberbayern mit dem klaren Ziel an, sich für die deutliche Klatsche im Hinspiel zu revanchieren. Dazu war es die Chance, mit Weilheim, die momentan auf dem dritten Tabellenrang stehen, punktetechnisch gleichzuziehen. Die beiden spielfreien Wochenenden wurden demnach für eine akribische Vorbereitung auf den kommenden Gegner genutzt. Viel war davon zu Beginn jedoch nicht zu sehen. Gleich mehrere Male übertölpelten die Hausherren die Abwehr der SG mit genau den Auftakthandlungen, die im Training simuliert wurden. Immerhin konnte das Tempo im Angriff konstant hochgehalten und in einfache Tore umgemünzt werden. In der folgenden Phase konnte sich die Abwehrformation der Gäste zunehmend stabilisieren, aber dafür sind die Illerstädter bei ihrer Abschlussquote in vergangen geglaubte Muster zurückgefallen und haben eine klare Chance nach der anderen leichtfertig vergeben. So marschierten die beiden Teams im Gleichschritt, was dazu führte, dass die Stimmung immer hitziger wurde und die Intensität zunahm. Aus den häufigen Überzahlsituationen konnten die Kemptener jedoch nur selten Kapital schlagen. Vielmehr schienen sie sich damit schwer zu tun. Symptomatisch hierfür war die doppelte Überzahl in der 24. Minute, die mit 1:2 verloren wurde. Das gab Weilheim vor der Pause nochmals Auftrieb. Die Oberbayern konnten sich mit einem Schlussspurt bis zum Halbzeitpfiff auf 18:15 absetzen. In der Kabine musste SG-Trainer Zoltan Sellei einige Baustellen seiner Mannschaft ansprechen. Wie so oft in der Saison machte man sich das Leben durch einfache individuelle Fehler selbst schwer. Er appellierte an den Kampfgeist und den Willen seiner Mannschaft, hier nicht wie im Hinspiel unter die Räder zu kommen. Wenn man sich auf die im Training einstudierten Mechanismen konzentrieren würde, wäre man durchaus in der Lage, die Partie noch zu den eigenen Gunsten zu drehen. Die Ansprache schien zu fruchten. Nach dem Seitenwechsel präsentierten die Gäste eine deutlich bessere Körpersprache als zum Ende der ersten Hälfte. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff glichen die Allgäuer aus. Aber auch Weilheim konnte noch einen Gang hochschalten und stellte die 3-Tore-Führung prompt wieder her. Doch unterkriegen lassen wollte sich die SG von diesem erneuten Rückschlag nicht. Vielmehr verschärften sie erneut das Tempo und hatten damit Erfolg. Die wendigen Rückraumakteure waren oft nur noch durch harte Fouls zu stoppen. Die daraus resultierenden Strafwürfe verwandelte Top-Torschütze Simon Bareth ohne Fehl und Tadel. Keines der Teams konnte sich im weiteren Verlauf nennenswert absetzen und man merkte beiden den unbedingten Willen an, das Spiel für sich zu entscheiden. Nach 53 gespielten Minuten stand es 31:32. Die SG agierte nun auf beiden Seiten des Balls clever, legte vor und wähnte sich beim Stand von 31:34 fünf Minuten vor Abpfiff augenscheinlich schon in Sicherheit. Denn in den folgenden beiden Angriffen wurde der Ballbesitz ohne Not verspielt. Weilheim nutze diese Geschenke aus und verkürzte blitzschnell auf 33:34. Die Illerstädter nahmen ihre Auszeit und Sellei gab seinem Team letzte Anweisungen für die Crunch-Time mit auf den Weg. Wieder legten seine Schützlinge zwei Minuten vor Schluss durch einen erfolgreichen 7-Meter von Simon Bareth vor. Weilheim benötigte ein schnelles Tor, vergab jedoch die Möglichkeit zum Anschluss und sorgte dadurch für die Entscheidung. Der wieder einmal stark aufspielende Daniel John setzte mit seinem Tor zum 33:36 den Schlusspunkt unter diese spannende und hochklassige Begegnung. Sellei freut sich über den doppelten Punktgewinn und gibt ein klares Ziel für die letzten beiden Partien aus: „Auch wenn wir das Spiel heute lange Zeit unnötig knapp gestaltet haben, waren wir in der entscheidenden Phase dann doch zur Stelle. Spielerisch hatten wir noch Luft nach oben, aber es freut mich, dass wir uns heute nicht von kleineren Schwächephasen verunsichern haben lassen und besonders nach dem Seitenwechsel mit viel Herz und Leidenschaft auf dem Platz gestanden haben. Am Ende haben die jungen Leistungsträger bewiesen, dass sie die Verantwortung übernehmen und das wird auch für unsere kommenden Aufgaben entscheidend sein. Wir haben jetzt noch zwei weitere Spiele gegen starke Gegner vor uns, aber nach dem heutigen Erfolg muss es unser unumstrittenes Ziel sein, den dritten Tabellenplatz zu erringen.“

Für die SG spielten: Frieder Mari (TW), Max Beutlrock (TW), Jesse Corpus (1), Felix Hofele (3), Daniel John (8), Franz Schroeder (2), Simon Pfeiffer, Leo Steiner (1), Manuel Müller (3), Simon Bareth (14/6), Lukas Bareth (4), Noah Huber 



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