10. Februar 2020 / Autor: / Kategorie: Herren 1, Spielberichte

Die SG Kempten-Kottern verliert mehr als unglücklich mit 34:35 in Herrsching. Mit neun Ausfällen ging es für die dezimierte Mannschaft um Kapitän Timm Schwegler am späten Sonntagabend an den Ammersee, um die Hoffnung im Aufstiegskampf aufrechtzuerhalten. Glücklicherweise erklärten sich Simon Bareth, Elias Trunzer (beide A-Jugend) sowie Maik Cygan (2. Männermannschaft) bereit auszuhelfen. Alle drei erledigte dabei einen guten Job. Die Ausfälle bei den Kemptenern wogen besonders auf der defensiven Seite schwer, da gleich mehrere Eckpfeiler im Innenblock fehlten. Im ersten Durchgang stand die Abwehr inklusive Torhüter daher erwartungsgemäß nicht so sattelfest wie man es ansonsten gewöhnt ist. Trotzdem ging man beim Stand von 15:16 mit nur einem Tor Rückstand in die Halbzeitpause. Die große Aufgabe von Gästetrainer Romanesen war das Haushalten mit den Kräften, um mit der vollen Bank der Herrschinger mithalten zu können, die zum Teil bereits Landesliga-Erfahrung aufweisen konnte. In der 42. Minute konnten sich die Oberbayern auf 29:24 absetzen, da die SG’ler direkt nach Wiederanpfiff keinen Zugriff in der Defensive bekamen und die Chancen im Angriff nicht konsequent herausgespielt wurden. Doch durch eine tolle Moral und einen erfrischenden Auftritt von Debütant Elias Trunzer konnten die Blau-Roten in den Folgeminuten schnell wieder rankommen. Auch die anschließende doppelte Unterzahl konnten die Allgäuer durch ihren bravourösen Kampfgeist und einen gut haltenden Attila Aponyi unbeschadet überstehen. Herauszuheben waren außerdem Marvin Mundt, der mit 10 Toren gezeigt hat, wie wichtig er für die Mannschaft ist, wenn er vom Verletzungspech verschont bleibt, Florian Czitron, der sich unermüdlich in jeden Zweikampf geworfen hat und sich mit 9 Treffern belohnt hat sowie Timm Schwegler, der im Angriff seine Leader-Qualitäten unter Beweis stellte. Der Spielstand von 29:28 nach 50 gespielten Minuten versprachen eine hochspannende Schlussphase. So sollte es auch kommen. In den letzten Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Zweimal konnten die Illerstädter durch Tore von Marvin Mundt sogar in Führung gehen, bevor Herrsching 17 Sekunden vor Spielende der Ausgleich zum 34:34 gelang und Kempten zeitgleich eine Zeitstrafe erhielt. Romanesen nahm seine letzte Auszeit. Er brachte anstelle des Torwarts einen sechsten Feldspieler und gab seiner Mannschaft die klar Vorgabe, dass man erst drei Sekunden vor Spielende den Abschluss suchen sollte, um den Punkt nicht zu gefährden. Leider nahm sich Kreshnik Krasniqi bereits acht Sekunden vor dem Abpfiff einen erfolglosen Wurf und bekam im Umschaltspiel die rote Karte, da er einen Herrschinger am Wurf auf das leere Tor hinderte. Den daraus resultierenden Strafwurf verwandelten die Hausherren nervenstark und gewannen am Ende mit 35:34 während die SG’ler mit leeren Händen und hängenden Köpfen nach Hause fuhren. Der ebenfalls schwer enttäuschte Romanesen nach dem Abpfiff: “So ein Spielverlauf macht einen echt sprachlos. Trotzdem möchte ich mich zuerst bei allen anwesenden Spielern für den Kampf und die vorbildliche Moral bedanken Wir fahren mit einer absoluten Rumpftruppe nach Herrsching und belohnen uns in der Crunch-Time wieder nicht für unseren Einsatz und schmeißen das zweite Auswärtsspiel innerhalb der letzten beiden Wochen weg. Disziplinlosigkeiten und fehlende Cleverness verhinderten wieder einmal einen sicheren Punkt, den wir uns heute mit diesem Kader mehr als verdient gehabt hätten.



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