Die SG Kempten-Kottern verliert auch das zweite Saisonspiel beim Aufstiegskandidaten HSG Isar-Loisach. Die Kemptener traten die weiteste Auswärtsfahrt der Saison nach Geretsried mit einem extrem jungen Kader an. Neben vier A-Jugend-Spielern waren auch noch zwei 19-Jährige im Aufgebot. Dazu standen einige erfahrene Leistungsträger an diesem Wochenende nicht zur Verfügung. Nichtsdestotrotz wollte man sich gut verkaufen und den Aufstiegsmitfavoriten so lange wie möglich ärgern. Diese Vorgabe konnten die Illerstädter über weite Strecken auch umsetzen, obwohl man bereits früh einen herben Verlust verkraften musste. In der 5. Minute wurde Co-Kapitän Marco Bühler bei einem Tempogegenstoß unnötig hart attackiert und zog sich dabei eine Platzwunde zu, die umgehend im Krankenhaus genäht werden musste. Für die restliche Spielzeit stand er somit natürlich nicht mehr zur Verfügung. Eine Schwächephase zwischen der 20. und 30. Spielminute nahm den Allgäuern dann die ohnehin schon kleine Chance, etwas Zählbares aus Oberbayern mitzunehmen. In der Abwehr verlor man zu viele Zweikämpfe, schaffte es nicht die Lücken zu schließen und half sich zu selten gegenseitig aus. Auch der Positionsangriff lief nicht rund. Die meisten Würfe waren nicht gut genug vorbereitet und daher leichte Beute für den gegnerischen Schlussmann. Die Hausherren nutzten diese Phase eiskalt aus und setzten sich bis zur Pause auf 19:11 ab. Zu diesem Zeitpunkt merkte man deutlich, dass die Blau-Roten vor allem ihre beiden Mittelblock-Hünen Maik Cygan und Philipp Schneider schmerzlichst vermissten. Da zudem noch der zweite Kreisläufer Florian Filleböck beruflich bedingt fehlte, musste die SG auch hier improvisieren. Die Gäste um den stark aufspielenden Marco Stahler gaben sich trotzdem nicht auf und nahmen sich in der Kabine vor, zumindest die zweite Halbzeit für sich zu entscheiden. Diesen Worten folgten Taten. Die 5:1-Formation deckte nun kompakter und konnte dadurch die Lücken im Verbund gut verteidigen. Dazu bewies Youngster Simon Bareth wieder einmal seine Spielintelligenz und Abschlussstärke. Einige Pfostentreffer und ein paar unglückliche Gegentore verhinderten letztendlich dann aber doch noch eine größere Aufholjagd. Als die Unparteiischen beim Stand von 38:31 abpfiffen, erreichten die SG’ler aber zumindest ihr selbstgestecktes Ziel aus der Halbzeitansprache. Den zweiten Durchgang “gewann” man nämlich mit 19:20. Der doppelte Puunktgewinn für Isar-Loisach geht völlig in Ordnung, wenn man die komplette Spielzeit betrachtet. Aber auch die junge Truppe aus Kempten hat sich insbesondere in der zweiten Halbzeit gut verkauft und eine Leistung gezeigt, auf der man aufbauen kann. Elmar Romanesen, der Trainer der Gäste, sah das ähnlich: “Unsere beiden 2m-Spieler im Abwehrzentrum haben uns heute gefehlt und dadurch konnten wir leider auch nicht die nötige Kompaktheit im Innenblock aufbieten. Trotzdem war es erfreulich zu sehen, wie sich die Mannschaft mit ihren vielen jungen Talenten in der zweiten Hälfte bei einem Gegner präsentiert hat, der um die Tabellenspitze kämpfen wird.”

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