24. April 2017 / Autor: Elmar Romanesen / Kategorie: Herren 1, Spielberichte
Die Spieler um Trainer Markus Dahm gingen sehr fokussiert das Derby gegen den TSV Ottobeuren an. Bereits beim Warmmachen spürte man die Entschlossenheit aller Akteure, die 2Punkte gegen den Tabellenzweiten der Landesliga Süd mit aller Macht in Kempten behalten zu wollen, um zum einen das prestigeträchtige Derby für sich zu entscheiden und zum anderen, weil weitere Punkte vonnöten sind, um das große Ziel Klassenerhalt zu realisieren. Die Anfangsphase des Spieles gestaltete sich genauso wie das Warmmachen und die SG’ler legten entschlossen ein 5:1 nach 11Minuten vor. Durch einige klare Chancen, die nicht genutzt wurden und zu überhastete Abschlüsse kamen die Ottobeurer wieder zurück und glichen in der 24.Minute beim 7:7 aus. Die ca. 600 Zuschauer in der Westendhalle sahen ein emotionsgeladenes und spannendes Handballspiel mit zwei starken Abwehrreihen, wo auf Kempten-Kottener Seite Torhüter Thoran Mayer eine herausragende Leistung zeigte und der zentrale Mittelblock um Phillip Schneider und Elmar Romanesen die beiden torgefährlichen Spielmacher der Gäste gut im Griff hatten. Einzig allein Patrick Kofler schaffte es immer wieder Lücken im kompakten Abwehrverbund der SG’ler zu finden und schliesste insgesamt 9Mal erfolgreich ab. Bis zur Halbzeitpause und dem Stand von 10:9 schenkten sich beide Mannschaften weiter nichts und es würde um jeden Zentimeter Platz hart gekämpft.
Trainer Dahm sprach die ausgezeichnete Abwehrleistung aller Beteiligten an und motivierte die Seinen weiter an sich und deren Stärke zu glauben. Außer ein paar zu überhastete Abschlüsse im Angriff in Unterzahl gab es für den Coach nicht viel zu kritisieren und gab seinen Schützlingen für die zweiten 30Minuten auf dem Weg, geduldig und mit viel Bewegung ohne Ball die Angriffe auszuspielen und in der Abwehr weiter diese Bereitschaft und Kompaktheit zu behalten. Die junge Rückraum-Garde um die drei 20jährigen Kilian Berger, Jonas Bernick und Timm Schwegler beherzigten diese Worte und zeigten neben mentaler Stärke auch ihre spielerische Qualität, um gegen eine Top-Mannschaft in der Landesliga die richtigen Entscheidungen zu treffen. Beim Spielstand von 19:15 in der 49.Minute hatten die Blau-Roten mehrmals die Möglichkeiten das Spiel frühzeitig für sich zu entscheiden, ließen diese aber aus und Ottobeuren kam noch einmal zurück und schaffte beim 21:21 in der 57.Minute einen abermaligen Ausgleich. Die Schlussphase war an Dramatik kaum zu überbieten, zumal eine sehr fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichter-Gespann 75Sekunden vor Spielende und einem zugesprochenen 7m für die Unterallgäuer die Verantwortlichen der SG Kempten-Kottern zur Weißglut brachte und diese zum 22:22 ausgleichen konnten. Can Ahegger blieb es überlassen, 8Sekunden vor Schluss den vielumjubelten Siegestreffer zum 23:22 zu erzielen und die Westendhalle zum Beben zu bringen. Spieler und Anhänger der SG’ler fielen sich abgekämpft, aber erleichtert um den Hals und es wurde noch bis weit in die Nacht diesen in die Geschichtsbücher eingehende Derbysieg gegen den TSV Ottobeuren gefeiert. Die Mannschaft widmet diesen Sieg dem „Kotterner Urgestein“ und Betreuer Peter Romanesen, der unter der Woche einen schweren Unfall hatte und auf dem Weg der Besserung im Krankenhaus liegt.
Für die SG Kempten-Kottern spielten:
Thoran Mayer, Manuel Stöhr (beide TW)
Phillip Schneider(1), Timo Schiehlen(1), Kilian Berger(3), Can Ahegger(5), Jonas Bernick(4), Niklas Stöhr, Jannik Gängler, Marco Bühler, Timm Schwegler(5/2), Florian Kohler(3), Timo Walter(1), Elmar Romanesen