02. April 2023 / Autor: / Kategorie: Herren 1, Spielberichte

Die SG Kempten-Kottern feiert einen verdienten 27:37 Auswärtssieg gegen den TSV Ottobeuren 2.

Nachdem die HSG Isar-Loisach am Vorabend überraschend deutlich gegen den TV Immenstadt gewinnen konnte, war der Sieg für die Kemptener das klar ausgegebene Ziel, um den momentan komfortabel wirkenden Vorsprung zur Abstiegszone zu halten. Für Ottobeuren war die Lage vor dem Spiel noch bedeutend dramatischer. Mit gerade einmal fünf Zählern auf der Habenseite stehen sie auf dem letzen Platz der Tabelle und brauchen einen Kraftakt, um noch theoretische Chancen auf die Abstiegsrelegation zu haben. Da die Landesligamannschaft spielfrei hatte und somit einige Qualitätsspieler bei der Reserve hätten aushelfen können, konnten die SG’ler im Laufe der Trainingswoche nicht einschätzen, auf welche Aufstellung man tatsächlich treffen würde. Gleichzeitig war den Illerstädtern somit klar, dass man die Vorbereitung auf den vermeintlich schwächeren Gegner auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen darf. Dazu gab der deutliche Heimsieg vergangenes Wochenende zusätzlich Rückenwind, der neue Kräfte freizusetzen schien. Die SG startete enorm konzentriert und mit viel Tempo, auf das die Hausherren über die komplette Spieldauer hinweg keine Antwort fanden. Immer wieder konnte Manuel Müller, der in den letzten Wochen in absoluter Topform ist, in der Anfangsphase im Gegenstoß eingesetzt werden und einen Treffer nach dem anderen erzielen. Auch die Defensive agierte im Zusammenspiel mit Schlussmann Frieder Mari routiniert und souverän. Nach sieben Minuten stand es bereits 1:7. Doch in der Vergangenheit waren diese frühen Führungen der Kemptener trügerisch. Auch heute schlichen sich nun wieder die ersten kleineren Fehler ein und Ottobeuren schien besser in Fahrt zu kommen. Bis zur 20. Minute schenkten sich die beiden Teams nun nicht viel und die Hausherren konnten den Abstand auf fünf Tore verkürzen. Doch bevor das Momentum kippte und es wirklich spannend wurde, zogen die Gäste das Tempo erneut an und hatten damit umgehend Erfolg. Besonders offensiv klappte viel und die Abschlussquote war von nahezu jeder Position überzeugend. Beim Stand von 11:19 ging es in die Halbzeitpause. Dort konnte SG-Trainer Zoltan Sellei mit der Leistung seines Teams durchaus zufrieden sein. Das grundlegende Spielkonzept griff und handballerisch war man klar überlegen. Er ermahnte jedoch, nicht bereits jetzt den Druck rauszunehmen und das Spiel weiterhin genauso ernst zu nehmen wie im ersten Durchgang. Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer das gewohnte Bild. Mit dem überfallartigen Umschaltspiel der SG schien Ottobeuren komplett überfordert. Auch der Positionsangriff strahlte weiter Gefahr aus. Selbst auf die offensive Manndeckung gegen die beiden Rückraumspielmacher Lukas und Simon Bareth fanden die SG’ler eine Antwort. Das Spiel wurde breit gemacht und die daraus entstehenden Lücken von Kreisspieler Leo Steiner und Rechtsaußen Noah Huber eiskalt ausgenutzt. Hinten glänzte vor allem Jesse Corpus im Innenblock und auch A-Jugend-Keeper Simon von Rützen, der zu seinem ersten längeren Einsatz in der Männermannschaft kam, konnte sich mehrfach auszeichnen. Schnell lagen die Blau-Roten mit zehn Treffern in Front und spätestens hier war allen Beteiligten klar, wer als Sieger vom Platz gehen würde. Den Kampfgeist konnte man Ottobeuren zwar zu keinem Zeitpunkt absprechen, aber sobald sie durch Nachlässigkeiten der Gäste wieder verkürzten, schalteten diese einen Gang hoch und konnten den Spielstand so ziemlich problemlos kontrollieren. Der Endstand von 27:37 war leistungsgerecht und die Freude über den Auswärtssieg auf Seiten der Kemptener groß, die sich dadurch auf den vierten Tabellenplatz vorarbeiten konnten. Auch wenn das Restprogramm durchaus anspruchsvoll ist, können sie im Idealfall sogar noch Platz drei in Angriff nehmen. Das sieht Sellei als Ansporn für die kommenden Wochen: „Vor ein paar Wochen haben wir noch auf die Abstiegsplätze geblickt und jetzt orientieren wir uns plötzlich nach oben. Das zeigt die hohe Leistungsdichte in der Liga. Auch heute war das definitiv kein Selbstläufer. Mein Team hat auf der tollen Leistung von letzter Woche weiter aufbauen können und endlich mal ein Spiel über 60 Minuten ohne unnötige Spannung abgezockt heruntergespielt. Vor allem unser Tempospiel funktioniert extrem gut und ich bin mir sicher, dass wir in dieser Verfassung auch in den letzten drei Spielen gegen richtig starke Mannschaften ein Wörtchen mitreden können. Wenn dann am Ende vielleicht sogar ein Platz im oberen Tabellendrittel herausspringt, wäre das aus meiner Sicht ein großartiger Erfolg.“

Für die SG spielten:

Frieder Mari (TW), Simon von Rützen (TW), Max Beutlrock (TW), Jesse Corpus (1), Philipp Schneider, Maxi Widmer, Leo Steiner (5), Franz Schroeder (3), Simon Pfeiffer, Manuel Müller (6), Simon Bareth (9/2), Lukas Bareth (5/1), Noah Huber (5), Felix Hofele (3)



Das könnte dich auch interessieren ...