13. November 2017 / Autor: / Kategorie: Herren 2, Spielberichte

Beim 29:24-Heimsieg gegen den TV Bad Tölz zeigen die Gastgeber wohl ihre schlechteste Offensivleistung in dieser Saison, können jedoch mit purem Willen und mannschaftlicher Geschlossenheit punkten.

Welchen Respekt der aktuelle Lauf der Illerstädter bei den Konkurrenten erzeugt, lässt sich in letzter Zeit bei den Heimspielen gut beobachten. Dort bestanden die letzten drei Mannschaften auf das Haftmittelverbot und einen penibel sauberen Spielball. Was in den vergangenen Jahren nie ein Problem dar stellte, schien am vergangenen Sonntag nun doch eines für den Turnverein aus Bad Tölz zu sein. Auch die Oberbayern bestanden zum ersten Mal auf einen sauberen und unbehandelten Spielball in der heimischen Westendhalle. Im Lager der Kemptener hat man sich auf solche Situationen mittlerweile eingestellt, der Frust wird kurzerhand in Motivation umgemünzt um dem Gegner den „vermeintlichen Vorteil“ nicht zukommen zu lassen. Und so starteten die Mannen um Interimstrainer Stefan Kovac fast gewohnt stark in die Partie.

 

Beim 3:1 aus Sicht der Gastgeber kam allerdings ein Bruch in das Offensivspiel der Allgäuer, welcher sich auch fortan bis zum Schlusspfiff der Partie hartnäckig halten sollte. Viel zu statisch agierten die Mannen um Kapitän Mike Burgdorf in der gegnerischen Hälfte. Zwar wurden konsequent Auftakthandlungen gespielt, doch genauso konsequent unglaubwürdig präsentierte man diese gegenüber den Gästen aus Bad Tölz. Und so folgten nach jedem Spielzug Einzelaktionen, die jedoch nicht zwingend genug zum Torerfolg führten. Obendrein gesellten sich dann auch noch technische Fehler in das Spiel der SG, welche einen schwarzen Tag im Angriff vollends abrundeten. Zumindest der Wille und die Kampfbereitschaft stimmten von der ersten Sekunde an. So erzielten die Gäste ebenso wenig Treffer wie die Hausherren, da die Abwehr um den Mittelblock Mike Burgdorf und Florian Czitron relativ sicher stand. Dahinter konnten sich die Allgäuer auf einen gut aufgelegten Max Beutlrock verlassen, der einige Hochkaräter der Oberbayern entschärfte. Wäre nicht die erwähnte Schwäche in der Offensive gewesen, so hätte es keinen Rückstand zur Halbzeit für die Heimmannschaft gebraucht (12:13). Bereits in der ersten Hälfte vergab man zwei Siebenmeter kläglich.

 

Die Kabinenansprache des Dreiergespanns Kovac, Mazur und Leismann sollte jedoch zumindest ein wenig in der zweiten Hälfte fruchten. War die „Trainer-Troika“ mit der Abwehrleistung völlig zufrieden, monierten sie jedoch völlig zu recht die indiskutable Leistung in der Offensive. Diese besserte sich zwar rein optisch in der zweiten Halbzeit nicht, jedoch bot man in den Einzelleistungen nun mehr Zug zum Tor. Die Defensive zeigte sich weiterhin sattelfest und legte gar eine Schippe oben drauf. Dies führte zu vielen, einfachen Toren über die zweite Welle und sorgte für einen zermürbenden Sonntagnachmittag für den Turnverein Bad Tölz. Während das Spiel der Gäste ausschließlich von zwei Akteuren lebte, so vermochten die Hausherren mit einem qualitativ breiteren Kader zu gefallen. Interimstrainer Kovac wechselte ordentlich durch sorgte so für stetigen Schwung von der Bank aus.

 

Alles in allem plätscherte letztendlich die Partie zu einem sicheren, aber keineswegs souveränen Sieg für die Hausherren dahin. Die Führung konnte schnell zurückerobert und sukzessive ausgebaut werden. Ausschlaggebend ist letztendlich die individuell stärkere Klasse der Illerstädter gewesen. Obwohl der Spielstand es nie vermuten lies, so hatte man insbesondere in der zweiten Halbzeit zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Kemptener die schlechtere Mannschaft an diesem Tag stellt. Der TV Bad Tölz hielt zu jedem Zeitpunkt gut mit, konnte jedoch nicht die schwache Offensivleistung der Hausherren ausnutzen. So endete ein sehr schwaches Bezirksligaspiel, dass allerdings seinen Reiz in Sachen Leidenschaft, Kampf und Wille hatte, verdient mit 29:24 für die Landesligareserve.

 

Für die SG Kempten-Kottern II spielten: 

Im Tor: Max Beutlrock, Lucas Juratha

Im Feld: Schmid (4), Schroeder (1), Stahler (1), Strumm (1), Czitron (5), Drewke (1), Werner (1), Reich (5), Burgdorf (1), Mundt (5), Bielmeier (4)

 



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